Thomas Bach hatte bei der Wahl zum erst 9. IOC-Präsidenten seit der Gründung des Komitees 1894 als Kronfavorit gegolten. Dennoch zeigte sich der 59-jährige Deutsche vom klaren Wahlsieg überwältigt. «Es ist mir eine Riesenehre», freute sich der Wirtschaftsanwalt und bedankte sich in unterschiedlichsten Sprachen bei den Anwesenden.
Ein Kreis schliesst sich
Bach ist mit seiner Wahl zum ersten deutschen IOC-Präsidenten auf dem Olymp angekommen. Er hatte bereits vor 12 Jahren Ambitionen auf die Präsidentschaft gehegt, wurde damals als Nachfolger von Juan Antonio Samaranch aber als zu jung befunden. Gleichzeitig schliesst sich für Bach 32 Jahre nach seinem internationalen Durchbruch als Sport-Funktionär 1981 beim IOC-Kongress in Baden-Baden ein weiterer Kreis.
Die Wahl ins höchste Amt des Weltsports bedeutet für den Fecht-Olympiasieger von 1976 die Krönung seiner Laufbahn als Sportfunktionär. Zehn Jahre lang war Bach unter dem Belgier Jacques Rogge Vizepräsident des IOC. Er blickt auf einen kometenhaften Aufstieg zurück: 1991 trat er ins IOC ein, 1996 in die Exekutive, 2000 wurde er zum Vizepräsidenten gewählt.
Eigener TV-Kanal und Spiele in Afrika
Der Anwalt aus Baden-Württemberg hat für seine mindestens achtjährige Amtszeit hochtrabende Ziele formuliert. So möchte Bach einen strikten Kampf gegen Doping und Wettbetrug führen sowie Afrika als Olympia-Gastgeber die Tür öffnen. Sein wohl grösstes Projekt ist die Einführung eines Olympia-TV-Kanals.