Thomas Bach ist der neunte IOC-Präsident und der erste aus Deutschland. Er erreichte im zweiten Wahlgang mit 49 von 93 Stimmen das absolute Mehr. Der Jurist aus Würzburg ist bereits seit 22 Jahren beim IOC tätig. Seit 2006 amtete er als Vize-Präsident unter Jacques Rogge (71), der nach 12-jähriger Amtszeit zurücktrat.
«Ich will allen zuhören»
«Das ist ein überwältigendes Zeichen des Vertrauens. Ich weiss um die grosse Verantwortung eines IOC-Präsidenten. Ich werde mein Allerbestes tun, will allen zuhören», sagte Bach in seiner Antrittsrede unmittelbar nach der Wahl. Der 59-Jährige bedankte sich zudem bei seinem Vorgänger Rogge für die Zusammenarbeit.
Oswald ohne Chance
Der Schweizer Denis Oswald, einer von insgesamt 6 Kandidaten, ging leer aus. Immerhin überstand der Neuenburger den ersten Wahlgang. Im Gegensatz zu Ching-Kuo Wu aus Taiwan, der als Erster aus der Entscheidung gefallen war. Im zweiten Wahlgang erhielt Oswald hinter Bach, Richard Carrion (Puerto Rico/29 Stimmen) und Ng Ser Miang (Singapur/6) die viertmeisten Stimmen (5). Stabhochsprung-Weltrekordhalter Sergej Bubka (Russ) bekam 4 Stimmen.
Schweizer Quartett ohne Stimmrecht
An der Wahl beteiligten sich 93 der 103 IOC-Mitglieder. Rogge hatte sich entschieden, nicht abzustimmen. Zudem waren laut IOC-Statuten die Landsleute der Bewerber um das Präsidentenamt nicht stimmberechtigt. Aus Schweizer Sicht heisst das, dass FIFA-Präsident Sepp Blatter, IIHF-Präsident René Fasel, FIS-Präsident Gian-Franco Kasper und Patrick Baumann, der Generalsekretär des Basketball-Weltverbandes, nicht mittun durften.