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Depressionen im Spitzensport Orientierungsläufer Florian Schneider bricht ein Tabu

Florian Schneider will ein Zeichen setzen, indem er als Spitzenathlet über das Thema Depressionen im Sport spricht.

Heute geht es Florian Schneider viel besser als im Frühjahr 2019. Damals erlebte der Orientierungsläufer aus Thun einen Tiefpunkt. Eine wiederkehrende Verletzung und die hohe Arbeitsbelastung als Ingenieur überschatteten seinen Alltag, was in einer Depression endete. «Ich war überfordert, konnte mir das aber nicht eingestehen.»

Seit ich Junioren-Weltmeister geworden war, wollte ich dieses Gefühl, der Beste der Welt zu sein, unbedingt wiederholen. Es war wie eine Sucht.
Autor: Florian Schneider OL-Läufer aus dem Berner Oberland

Als ihm im Training die Tränen kamen, merkte Schneider, dass etwas mit ihm nicht stimmte. Doch statt Hilfe zu holen, trainierte er einfach weiter – bis es nicht mehr ging: «Ich musste gewinnen, musste besser werden, musste den nächsten Schritt machen. Weil ich das von mir selbst verlangte. Seit ich Junioren-Weltmeister geworden war, wollte ich dieses Gefühl, der Beste der Welt zu sein, unbedingt wiederholen. Es war wie eine Sucht.» Dann der Zusammenbruch. Die schrittweise Rückkehr.

Dem 27-Jährigen ist es wichtig, dass offener über Thema Depressionen im Spitzensport gesprochen wird. Um anderen Athletinnen und Athleten Mut zu machen, hat er ein Buch geschrieben.

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