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OL-WM in Kuopio Die Routiniers müssen die Finnland-Scharte auswetzen

Matthias Kyburz und Daniel Hubmann führen das Männer-Team in Finnland an. Sowohl persönlich als auch im Team gilt es Lücken zu schliessen.

Zum insgesamt fünften Mal finden die Weltmeisterschaften im Orientierungslauf in Finnland statt. Kaum zu Glauben: Das Schweizer Männer-Team steht im Mutterland der Saunas noch gänzlich ohne Medaillen da. Beim letzten Auftritt in Finnland 2013 waren die Schweizer mit drei 4. Rängen allerdings sehr nahe dran.

«Die Statistik spricht nicht für uns», gibt Teamleader Matthias Kyburz zu. Der achtfache Weltmeister, der nach seinem Marathon-Abstecher wieder mit Kompass und Karte unterwegs ist, hat Erklärungen für die Medaillenflaute. «In skandinavischem Gelände hatten wir immer Schwierigkeiten zu reüssieren.» Der Heimvorteil sei im OL grösser als in anderen Sportarten. Die Skandinavier seien sich den spezifischen Geländetyp im Norden besser gewöhnt als die Schweizer. Umgekehrt hätten sie vor zwei Jahren in Flims-Laax an der WM ebenfalls vom Heimvorteil profitieren können.

Live-Hinweis

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Die OL-WM gibt es wie folgt live bei SRF zu sehen:

  • Mittwoch, 9. Juli, 13:25 Uhr: Mitteldistanz, SRF zwei
  • Donnerstag, 10. Juli, 13:05 Uhr: Langdistanz, SRF info
  • Samstag, 12. Juli, 12:15 Uhr: Staffel, SRF zwei

Auch im persönlichen Palmarès von Kyburz klafft vor der WM noch eine Lücke. Über die Königsdisziplin Langdistanz steht der Fricktaler noch ohne Goldmedaille da. Mitunter war dies mit ein Grund, dass der zweitschnellste Schweizer Marathonläufer noch einmal in den OL-Sport zurückkehrte. Der 35-Jährige will dem Ziel aber nicht alles unterordnen. Kyburz verzichtet nicht auf einen Start in der Mitteldistanz, die einen Tag vor der Langdistanz stattfindet. Als amtierender Weltmeister hätte dies sein «OL-Herz» nicht zugelassen.

60. Einsatz für Hubmann

Mit zwei Titeln über die Langdistanz hat Daniel Hubmann seinem Teamkollegen etwas voraus. Der mittlerweile 42-Jährige bestreitet in Kuopio seine 20. Weltmeisterschaft. Trotz all seiner Routine kribbelt es beim Thurgauer vor dem Saisonhighlight: «Ich freue mich, bin aber trotzdem aufgeregt. Die Nervosität ist spürbar, obwohl es bereits mein 60. Einsatz sein wird.»

Hubmann blickt auf eine verpatzte Hauptprobe zurück: «Beim Weltcup habe ich nicht gerade brilliert.» In der Vergangenheit habe er an Weltmeisterschaften aber häufig noch einen Zacken zulegen können. «Ich bin mir aber bewusst, dass es nicht einfach wird.»

Die grössten Medaillenchancen rechnet sich Hubmann in der Staffel aus, wo er gemeinsam mit Kyburz und WM-Debütant Fabian Aebersold antritt. «Wenn wir unsere Leistung abrufen, stehen unsere Chancen gut, dass wir vorne im Medaillenkampf dabei sind.» Vor zwei Jahren gewann die Schweizer Staffel die Goldmedaille – allerdings in vertrauten, heimischen Gelände.

SRF zwei, «Sportflash», 01.07.2025, 20:05 Uhr ; 

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