Die WM 2021 war ursprünglich als reine Wald-WM mit den Disziplinen Mitteldistanz, Langdistanz und Staffel vorgesehen. Da die Sprint-WM im letzten Jahr pandemiebedingt nicht durchgeführt werden konnte, finden in diesen Tagen zusätzlich die Wettkämpfe im Sprint und in der Sprintstaffel statt. Insgesamt werden an 4 verschiedenen Orten in Tschechien 9 Medaillensätze vergeben.
Die Schweiz reist mit 13 Athletinnen und Athleten an. Als Ziel gibt der Verband 6 Medaillen vor, das sind 4 weniger als die Schweizer Delegation an der WM vor 3 Jahren gewonnen hat.
Hubmann vor der 16. WM
Daniel Hubmann bestreitet in Tschechien seine 16. Weltmeisterschaft. Der 36-Jährige ist bereits achtfacher Weltmeister und Titelverteidiger über die Sprintdistanz. Er hat auch in Tschechien hohe Ziele: «Sicher sind meine eigenen Erwartungen hoch und der Ansporn ist da, um ganz vorne mitzulaufen.»
Der Gesamtweltcupführende Matthias Kyburz hat eine makellose Vorbereitung gezeigt. Der Liebefelder hat erstmals alle drei Schweizer Qualifikationswettkämpfe gewonnen. «Ich bin in guter Form. Die Erwartung ist, dass ich sicher in einer der drei Einzeldisziplinen eine Medaille gewinne», sagt er.
Die Bernerin Simona Aebersold bestreitet ihre zweite WM in der Elitekategorie. Die 23-Jährige wird in allen drei Einzeldisziplinen starten und dürfte auch in der Mixed- und der Waldstaffel zum Einsatz kommen. Aebersold ist früher als ihre Teamkolleginnen nach Tschechien gereist und fühlt sich «schon fast ein bisschen zu Hause».
Sprint in der Festung
Die Sprintentscheidung fällt in einer geschichtsträchtigen Stadt. Terezin (deutsch: Theresienstadt) wurde im 18. Jahrhundert errichtet und diente dem böhmischen Monarchen als Festung. Im zweiten Weltkrieg errichteten die Nationalsozialisten um Theresienburg ein Konzentrationslager. Diese Vergangenheit lässt auch die Athletinnen und Athleten nicht kalt. «Ja, ich habe mich mit dieser Geschichte befasst», sagt Kyburz. Die Festung, die Tunnelsysteme, Mauern und Übergänge fordern schnelles Interpretieren.
Sandsteine im tschechischen Wald
Die Langdistanz und die Waldstaffel werden in Hermanky ausgetragen. Grosse Sandsteine und Felstürme versperren den Weg. Die Athletinnen und Athleten müssen sich teilweise zwischen den imposanten Türmen hindurchquetschen. Die kürzeste Route ist nicht immer die Schnellste. Sabine Hauswirth freut sich auf ihre Einsätze über die Mittel- und Langdistanz. «Das ruppige Berggelände und die Sandsteinformationen liegen mir.»