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1. Etappe der Tour de France Nach Windkanten-Drama: Philipsen gewinnt dezimierten Sprint

  • Jasper Philipsen gewinnt die 1. Etappe der Tour de France mit Start und Ziel in Lille und übernimmt das Gelbe Trikot.
  • Windkanten teilen das Feld kurz vor Schluss in zwei Gruppen und sorgen so für eine heisse Schlussphase.
  • Der Schweizer Stefan Bissegger muss die Rundfahrt nach einem Sturz aufgrund einer Gehirnerschütterung aufgeben.

Auf den letzten 16 Kilometern wurde das Finale auf der ersten Etappe der Tour de France so richtig lanciert. Eine Windkante teilte plötzlich das Feld in zwei Gruppen. Neben zahlreichen Sprintern, darunter Jonathan Milan (ITA) von Lidl-Trek, waren auch die Gesamtklassementsfahrer Remco Evenepoel (BEL) und Primoz Roglic (SLO) in der hinteren Gruppe anzutreffen. Hektisch versuchten die Teams, den Anschluss wiederherzustellen.

Die Aufholjagd gestaltete sich jedoch alles andere als einfach. Denn vorne arbeiteten die drei Teams Alpecin – Deceuninck, das mit Jasper Philipsen (BEL) einen heissen Anwärter auf den Tagessieg in den eigenen Reihen hatte, sowie UAE Emirates und Visma – Lease a Bike harmonisch zusammen. Letztere wollten bereits auf dem ersten Teilstück eine kleine Lücke im Gesamtklassement aufreissen.

Das Vorhaben ging auf. Die Verfolgergruppe kam bis zum Schluss nicht mehr an die Spitze heran. Den Schlusssprint in der dezimierten Gruppe entschied Philipsen überlegen für sich. Der Belgier siegte einige Radlängen vor dem Eritreer Biniam Girmay. Mit seinem insgesamt 10. Etappensieg an der Tour de France holte sich der 27-Jährige auch das Gelbe Trikot.

Derweil büssten Evenepoel und Roglic im Gesamtklassement bereits 39 Sekunden auf das Favoriten-Duo Tadej Pogacar (SLO) und Jonas Vingegaard (DEN) ein.

Bissegger muss mit Hirnerschütterung aufgeben

Schon zuvor war die mehrheitlich flache Etappe aufgrund starker Windböen zwischenzeitlich sehr hektisch gewesen. Das Feld wurde mehrmals auseinandergerissen, es wurde intensiv um die Positionen im Feld gekämpft. Auch in der Spitzengruppe kam es zu Zwischenfällen. Beim Bergsprint der vierten Kategorie rund 80 km vor dem Ziel kam Benjamin Thomas zu Fall und riss auch seinen französischen Landsmann Mattéo Vercher zu Boden. Beide konnten das Rennen fortsetzen.

Dies war allerdings nicht der einzige Crash. Der Starttag der Tour forderte bereits zwei verletzungsbedingte Aufgaben. Einer der Leidtragenden war der Schweizer Stefan Bissegger, der nach einem Sturz mit Thibau Nys (BEL) 132 km vor dem Ziel aufgrund einer Hirnerschütterung nicht mehr weiterfahren konnte. Dasselbe Schicksal erlitt Filippo Ganna, der ebenfalls bereits früh in der Etappe zu Fall gekommen war.

So geht es weiter

Am Sonntag steht bereits die längste Etappe der diesjährigen Tour auf dem Programm. Über 209,1 km geht es von Lauwin-Planque im Norden Frankreichs nach Boulogne-sur-Mer. Das Teilstück ist besonders gegen das Ende gespickt mit kurzen, aber giftigen Anstiegen. Die Etappe sehen Sie ab 15 Uhr live im kommentierten SRF-Stream.

Tour de France

SRF info, sportlive, 5.7.2024, 15 Uhr ; 

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