Seit 2012 haben fast nur Fahrer aus dem Team Sky die Tour de France für sich entscheiden können. Erst war es Bradley Wiggins, danach vier Mal Chris Froome und zuletzt Geraint Thomas. Einzige Ausnahme war 2014 Vincenzo Nibali, der (auch) vom frühzeitigen Out von Froome profitieren konnte.
Seit Juni heisst die Equipe nun zwar Team Ineos. Trotzdem ist es sehr gut möglich, dass auch 2019 der Sieger aus dem britischen Team kommt. Es muss in diesem Jahr jedoch nicht zwingend ein Fahrer von der Insel sein.
Die Ausgangslage für die 106. Tour de France
Die Favoriten: Geraint Thomas ist die Hauptprobe an der Tour de Suisse zwar gründlich misslungen, der Waliser musste nach einem Sturz auf der 4. Etappe aufgeben. Trotzdem wird das Team Ineos erneut auf den Vorjahressieger setzen, da Chris Froome die Tour wegen seines Crashs am Dauphiné Libéré verpasst.
Die zweite Trumpfkarte der Briten heisst Egan Bernal. Mit seinem Sieg an der Tour de Suisse hat der junge Kolumbianer eindrücklich bewiesen, dass er für grössere Aufgaben bereit ist. Man wird wohl frühestens nach der 6. Etappe zur Planche des Belles Filles wissen, auf welches Pferd Ineos setzt.
Die Herausforderer-Equipe: Movistar versucht, ein weiteres Mal mit einer Dreierspitze endlich die Tour de France zu gewinnen. Designierter Leader im spanischen Team ist Nairo Quintana, der zwischen 2013 und 2016 bereits drei Mal in Paris auf dem Podest stand.
Die Frage ist allerdings, wie lange der Frieden bei Movistar anhält. Chefhelfer Mikel Landa hofft seit langem auf eine eigene Chance (am Giro verhalf er jüngst Richard Carapaz zum Sieg), und Weltmeister Alejandro Valverde ist immer für eine Überraschung gut. Auch wenn er sich (vorläufig) voll in den Dienst von Quintana stellen will.
Die Einheimischen: Mittlerweile 34 Jahre wartet Frankreich auf einen Nachfolger von Bernard Hinault als Sieger der Tour de France. Seit Jahren liegen die Hoffnungen auf Romain Bardet und Thibaut Pinot. Beide sind solide Top-10-Fahrer mit gelegentlichen Ausreissern nach oben, vom grossen Coup waren sie jedoch bislang weit entfernt.
Besonders gespannt darf man auf Pinot sein, der 2019 wieder voll auf die Tour de France setzt und sich in letzter Zeit auch deutlich konstanter gezeigt hat. Der Parcours mit den vielen Bergen und den wenigen Zeitfahren dürfte ihm zusätzlich entgegenkommen.

Der Geheimfavorit: Der Däne Jakob Fuglsang hat ein enorm erfolgreiches Halbjahr hinter sich, war in den Klassikern omnipräsent, gewann Lüttich-Bastogne-Lüttich und zuletzt auch noch (zum zweiten Mal nach 2017) den Dauphiné Libéré. An dreiwöchigen Rundfahrten zerriss der 34-jährige Däne bislang allerdings noch keine grossen Stricke, 2013 reichte es an der Tour immerhin zu einem 7. Rang.
Fuglsang wird im Team Astana alleiniger Leader sein, Miguel Angel Lopez wurde für die Tour nicht aufgeboten. Mit einem starken Team im Rücken ist Fuglsang im Herbst seiner Karriere durchaus ein Podestplatz zuzutrauen.
Sendebezug: Radio SRF 1, Morgengespräch, 3. Juli 2019
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