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17. Etappe der Tour de France Ein Sieg fürs Gemüt und 4 Sekunden für Tadej Pogacar

  • Tadej Pogacar setzt sich auf der 17. Etappe der Tour de France durch.
  • Der Sieger der letzten beiden Jahre entscheidet den steilen Finish in Peyragudes gegen Leader Jonas Vingegaard knapp für sich.
  • Im Gesamtklassement verkürzt Pogacar den Rückstand dank Bonifikationssekunden für den Tagessieg um 4 Sekunden.

Bis zu 16 Prozent steil war die 300 m lange Schlussrampe in Peyragudes. Doch davon liessen sich Jonas Vingegaard und Tadej Pogacar nicht hindern, mit fast 25 km/h hinaufzusprinten. Obwohl der dänische Leader das Spitzentrio – die beiden Tour-Führenden fuhren gemeinsam mit Brandon McNulty an der Spitze – zuerst sprengte, hatte am Ende Pogacar die besseren Beine.

Der Slowene fuhr nach mehr als 3300 bewältigten Höhenmetern als erster über die Ziellinie auf 1580 m.ü.M und sicherte sich seinen 3. Etappensieg an der diesjährigen Tour de France. Weil hinter ihm Vingegaard aber keine Zeit einbüsste, war es eher ein Erfolg fürs Gemüt, den der 23-Jährige einfahren konnte. Nur gerade 4 Sekunden machte Pogacar in der Gesamtwertung dank den Bonifikationssekunden gut. Er liegt 4 Etappen vor dem Ende noch immer 2:18 Minuten zurück. Im Ziel-Interview blieb er allerdings zuversichtlich: Er glaube weiterhin an seinen 3. Erfolg in Serie.

Dafür muss sich der Slowene am Donnerstag aber etwas Besonderes einfallen lassen. Bei der 3. Pyrenäen-Etappe nach Hautacam (ab 15:00 Uhr live bei SRF) bietet sich ihm vor dem Zeitfahren am Samstag die letzte Chance, viel Zeit gutzumachen.

Pogacar gehen die Helfer aus

Vor dem Start hatte Pogacar zunächst den nächsten Rückschlag kassiert: Er musste den Ausfall von gleich 2 weiteren Teamkollegen im Team UAE Team Emirates hinnehmen. Marc Soler fiel am Vortag auf der 16. Etappe der Karenzzeit zum Opfer, Rafal Majka verletzte sich derweil am Bein – beide traten am Mittwochvormittag nicht mehr an. So standen Pogacar in Mikkel Bjerg, Marc Hirschi und McNulty nur noch 3 Helfer zur Verfügung – Vingegaard hingegen noch 5.

Van Aert nicht mehr zu verdrängen

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Im Kampf um das Grüne Trikot ist eine Vorentscheidung gefallen. In der Wertung ist der Belgier Wout van Aert nach Punkten nicht mehr von Platz eins zu verdrängen. Der 27-Jährige liegt 220 Punkte vor seinem Landsmann Jasper Philipsen, bis zum Ende der Tour am Sonntag in Paris sind nur noch 200 Zähler zu vergeben. Allerdings muss van Aert die Champs-Élysées auch erreichen, um das Trikot zu gewinnen.

Vingegaard konnte sich wie bereits in den vergangenen zweieinhalb Wochen zunächst auf die Dienste seines Teams Jumbo-Visma verlassen. Bei deutlich milderen Temperaturen im Vergleich zu den Hitzeschlachten der Vortage verlor Pogacar am zweiten der vier Anstiege den formschwachen Hirschi, der das Tempo der Gruppe nicht mehr mitgehen konnte. Am vorletzten Berg, dem Col de Val Louron-Azet liess auch Bjerg abreissen, der bis dato viel an der Spitze für Pogacar gearbeitet hatte.

Verlassen konnte sich Pogacar hingegen auf den extrem starken McNulty – Vingegaard war in der Dreiergruppe, die sich zuvor die Fluchtgruppen des Tages geschnappt hatte, auf sich alleingestellt. Pogacar attackierte zum ersten Mal knapp 100 Meter vor der Bergwertung Col de Val Louron-Azet, Vingegaard blieb jedoch an seinem Hinterrad – auf den letzten Metern konterte Pogacar einen Antritt des Dänen und feierte den Sieg fürs Gemüt.

Resultate

SRF zwei, sportlive am 20.07.22, 15:00 Uhr ; 

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