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18. Etappe der Tour de France «Kleber» Vingegaard völlig losgelöst: Däne steht vor 1. Tour-Sieg

  • Jonas Vingegaard (DEN/Jumbo-Visma) gewinnt die 18. Etappe der Tour de France hoch nach Hautacam.
  • Auf der letzten Gebirgsetappe der «Grande Boucle» 2022 setzt er gut 4 Kilometer vor dem Ziel zur entscheidenden Aktion an.
  • Auf Tadej Pogacar (SLO/UAE Team Emirates) beträgt sein Vorsprung neu über 3 Minuten.

Auch auf dem vorentscheidenden 18. Teilstück der Tour de France fuhren die beiden Topfahrer Jonas Vingegaard und Tadej Pogacar in einer eigenen Liga, zeigten Attacken, Konter und «Sportsmanship».

Nach gebirgigen 143 Kilometern hoch nach Hautacam war es aber Leader Vingegaard, der nach einer exzellenten Mannschaftsleistung über seinen 2. Etappen-Sieg an der diesjährigen Tour jubeln durfte – neu führt er 3:26 Minuten vor Pogacar.

Drama mit «Happy End»

Dem Dänen dürfte die Triumph-Fahrt auf den Champs Élysées in Paris damit kaum mehr zu nehmen sein. Die Vorentscheidung um seinen 1. Tour-Sieg der Karriere musste sich Vingegaard allerdings hart erarbeiten, Pogacar verlangte ihm insbesondere am Col de Spandelles alles ab.

Ein «Beinahe-Drama» in 3 Akten ereignete sich auf dessen Strasse:

  • 1. Angriff Pogacar: Kaum auf dem Pass der 1. Kategorie angekommen, verschärft Pogacar das Tempo 33 km vor dem Ziel drastisch. Vingegaard erweist sich zum wiederholten Mal an diesem Tag als perfekter «Kleber» und bleibt dran.
  • 2. Vingegaard hält sich gerade noch: Vorboten einer heiklen Abfahrt künden sich an: Der dänische Mann im Maillot Jaune verliert kurzweilig die Kontrolle über sein Rad, kann Schlimmeres aber verhindern.
  • 3. Pogacar stürzt, Vingegaard wartet: Die beiden sind mittlerweile wieder im «Gleichschritt» unterwegs, Pogacar kommt in einer Kurve leicht vom Weg ab und findet sich plötzlich am Boden wieder. Statt die Situation auszunutzen, wartet Vingegaard. Die beiden Konkurrenten geben sich freundschaftlich die Hand.

Gelb und rote Punkte für Vingegaard

Um solche Gesten geschehen war es dann beim Schlussaufstieg: Etwas mehr als 4 Kilometer vor dem Ziel übernahm «Alleskönner» Wout van Aert die Führungsarbeit für Teamkollege Vingegaard, liess ihn dann in Richtung Ziel solo weiterziehen. Pogacar konnte das Tempo nicht mitgehen.

Mit seinem Sieg dank ausgezeichneter Team-Taktik schnappte sich Vingegaard auch noch das weisse Trikot mit den roten Punkten, das «Gewand» des besten Bergfahrers. Zwar stehen bis zum Ende der «Grande Boucle» noch kleinere Bergwertungen auf dem Programm, zu nehmen ist das «Maillot à pois» dem Dänen aber nicht mehr, wenn er in Paris ankommt.

Jumbo-Visma-Profi Vingegaard ist der beste Bergfahrer.
Legende: Da muss man «Bravo» sagen Jumbo-Visma-Profi Vingegaard ist der beste Bergfahrer. getty images / Dario Belingheri

3 Etappen, 2 Sprints, 1 Rennen gegen die Uhr

Am Freitag folgt ein flaches 19. Teilstück, das optimales Terrain für die Sprinter bietet. Die Entscheidung um den Tour-Sieg dürfte auf der vorletzten Etappe am Samstag fallen, ein 40 km langes Zeitfahren steht auf dem Programm. Die 21. und letzte Etappe mit traditionsgemässer Ankunft in Paris dürfte dann erneut im Massenspurt entschieden werden.

Service zur Tour de France

SRF zwei, sportlive, 21.7.22, 15 Uhr ; 

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