1913 wurde die Flandern-Rundfahrt zum ersten Mal ausgetragen. 110 Jahre später steht am Sonntag die 107. Austragung des Frühjahrs-Klassikers in Belgien an. Beim zweiten der fünf Monumente des Radsports in dieser Saison erwartet die Fahrer ein strapaziöser Ritt und die Zuschauer ein Spektakel.
Die Strecke
Nach 6 Jahren Absenz starten die Profis wieder in Brügge anstatt in Antwerpen. Auf dem Weg nach Oudenaarde sind 273,4 Kilometer und 3227 Höhenmeter zu bewältigen. Auf die Fahrer warten insgesamt 6 Kopfsteinpflaster-Abschnitte und 19 Anstiege.
Die Favoriten
Die Liste der Topfavoriten ist kurz und umfasst nur 3 Namen. Es käme einer grossen Überraschung gleich, wenn am Sonntag in Oudenaarde der Sieger nicht Mathieu van der Poel (NED), Wout van Aert (BEL) oder Tadej Pogacar (SLO) heissen würde.
Das Trio dominiert den Radsport seit einiger Zeit und stellte seine Vormachtstellung jüngst vor einer Woche beim E3 Harelbeke unter Beweis. Als die 3 Ausnahmefahrer 38 Kilometer vor dem Ziel das Tempo noch einmal erhöhten, vermochte niemand mitzuhalten. Van Aert sicherte sich den Sieg in einem Dreiersprint. Während Pogacar und Van Aert die Flandern-Rundfahrt noch nie gewonnen haben, strebt Van der Poel den 3. Triumph nach 2020 und 2022 an.
Die Schweizer
Im 175-köpfigen Starterfeld (25 Teams à 7 Fahrer) befinden sich auch 5 Schweizer. Silvan Dillier (Alpecin-Deceuninck), Filippo Colombo (Q36.5 Pro Cycling), Johan Jacobs (Movistar), Fabian Lienhard und Stefan Küng (beide Groupama-FDJ).
Der grosse Schweizer Hoffnungsträger
Vom Schweizer Quintett darf man von Küng klar am meisten erwarten. Der Thurgauer überzeugte im letzten Jahr sowohl bei der Flandern-Rundfahrt als Fünfter wie auch eine Woche später bei Paris-Roubaix als Dritter. Beim diesjährigen E3 Harelbeke fuhr der 29-Jährige lange an der Spitze mit und klassierte sich auf dem 6. Platz.
«Physisch bin ich definitiv dort, wo ich sein möchte», sagte Küng am Freitag gegenüber SRF: «Dementsprechend bin ich zuversichtlich für Sonntag. Ich weiss, was ich kann. Von allen Rennen in Flandern liegt mir die Flandern-Rundfahrt wohl am besten.» Wenn er von unvorhersehbaren Zwischenfällen verschont bleibe, so Küng, werde er vorne mitfahren können.