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3. Etappe Tour de France Viele Stürze, noch mehr Hektik und ein belgischer Sieger

  • Tim Merlier hat die 3. Etappe der Tour de France in Dünkirchen um Haaresbreite für sich entschieden.
  • Sprintstar Jasper Philipsen muss die «Grande Boucle» nach einem Sturz verletzt aufgeben.
  • In der Gesamtwertung gibt es keine Änderung: Mathieu van der Poel behält das «Maillot Jaune».

Die bisherige Tour de France stand ganz im Zeichen des Teams Alpecin-Deceuninck. Mit den beiden Etappensiegen durch Jasper Philipsen und Mathieu van der Poel hatte die belgische Equipe der 112. Frankreich-Rundfahrt bislang ganz klar den Stempel aufgedrückt.

TdF-Out für Philipsen

Im Radsport sind aber nicht nur die Fahrer rasant unterwegs – es kann auch im übertragenen Sinn schnell gehen. Dies musste am Montag Philipsen erfahren. Der Sprintstar kam auf der 3. Etappe von Valenciennes nach Dünkirchen über 178 km bei einem Zwischensprint 60 km vor dem Ziel im Gerangel zu Fall.

Philipsen fiel dabei auf die rechte Schulter, sein gesamtes Trikot war zerrissen. Anschliessend wurde Philipsen minutenlang am Strassenrand vom Tour-Arzt behandelt. Es ging aber nicht mehr weiter für den zehnfachen Etappensieger an der Tour de France. Wie sein Team am Montagabend mitteilte, erlitt der 27-Jährige einen Bruch des rechten Schlüsselbeins, der operiert werden muss. Dazu sei mindestens eine Rippe gebrochen, möglicherweise zwei.

Wellens löst Leader Pogacar ab

So hatten andere im Kampf um den Etappensieg das Sagen, wobei es auch im Finale in Dünkirchen nochmals zu drei Stürzen mit jeweils mehreren Fahrern kam. An der Spitze lieferten sich Tim Merlier (Soudal-Quick Step) und Jonathan Milan (Lidl-Trek) ein sehr enges Duell. Den Sieg holte sich der Europameister Merlier, der zum zweiten Mal nach 2021 ein Teilstück der Tour de France gewann.

Bis zum Sturz von Philipsen war auf der grösstenteils flachen Etappe sehr wenig passiert. Das Alpecin-Deceuninck-Team kontrollierte das Tempo, Ausreissversuche blieben aus. Nach Philipsens Aus dauerte es einige Zeit, bis sich das Feld wieder gesammelt hatte. 37 km vor dem Ziel wagte der belgische Meister Tim Wellens aus Tadej Pogacars UAE-Team eine erste Attacke. Wellens war allerdings nur auf das Bergtrikot scharf, das er sich an der einzigen Wertung des Tages sicherte und damit Kapitän Pogacar abnahm. Danach lief alles auf den Massensprint hinaus.

AG2R-Ära geht zu Ende

Box aufklappen Box zuklappen

Nach 28 Jahren zieht sich der französische Versicherer AG2R-La Mondiale per Ende Jahr aus dem Radsport zurück. Der bisherige Co-Sponsor des World-Tour-Teams, der Sportartikelhersteller Decathlon, wird alleiniger Eigentümer. Zum Team gehört auch der Schweizer Stefan Bissegger, der einen Vertrag bis 2026 hat.

Im Gesamtklassement gab es keine Änderungen: Van der Poel bleibt 4 Sekunden vor Pogacar und 6 vor Jonas Vingegaard (Visma-Lease a Bike) an der Spitze.

So geht es weiter

Der Tross bewegt sich nun nach Westen. Die 4. Etappe vom Dienstag führt von Amiens nach Rouen, der Hauptstadt der Region Normandie. Der 174 km lange Kurs beinhaltet fünf Steigungen auf den letzten 40 Rennkilometern und könnte etwas für Classique-Spezialisten sein.

Resultate

SRF info, Sportlive, 07.07.2025, 15:00 Uhr ; 

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