- Stefan Küng schafft es bei Paris-Roubaix als Dritter auf das Podest.
- Der Thurgauer krönt eine hervorragende Klassiker-Saison.
- Der Niederländer Dylan van Baarle gewinnt solo, dahinter sichert sich Wout van Aert (BEL) den 2. Platz.
Im Vélodrome von Roubaix zog Stefan Küng (Groupama FDJ) den Sprint als Erster der Verfolgergruppe an. Zwar konnte der endschnelle Wout van Aert (Jumbo Visma) noch am Schweizer vorbeifahren, doch den 3. Rang liess sich Küng nicht mehr nehmen. Er erreichte sein mit Abstand bestes Ergebnis bei einem der fünf grossen Klassiker. Dylan van Baarle (Ineos Grenadiers) war an der Spitze unangefochten und feierte seinen grössten Sieg der Karriere.
Leicht wurde es Küng auf den 257 Kilometern von Compiègne nach Roubaix mit 31 zu überwindenden Pavé-Sektoren wahrlich nicht gemacht. Bereits früh im Rennen wurde das Feld aufgrund einer Windkante geteilt, der Thurgauer wurde davon überrascht und musste wieder aufschliessen.
Van Aert und Küng harmonieren
Vorne hatte sich in der Endphase des Rennens eine vierköpfige Spitzengruppe gebildet. Zusammen mit Van Aert, der trotz einer erst kürzlich überstandenen Corona-Erkrankung seinem Ruf als Klassiker-Spezialist gerecht wurde, machte sich Küng 22 Kilometer vor dem Ziel auf die Verfolgung – mit Erfolg.
Zuletzt waren mit dem Slowenen Matej Mohoric und dem Belgier Tom Devriendt noch zwei verbliebene Fahrer der ehemaligen Ausreissergruppe zusammen mit Küng und Van Aert unterwegs. Pech bekundete Yves Lampaert: Von einem Zuschauer in einer Kurve aus dem Gleichgewicht gebracht, stürzte der Belgier und musste seine Podest-Hoffnungen begraben. Van Baarle hatte sich bereits vorher gelöst und war nicht mehr aufzuhalten.
Grösster Klassiker-Erfolg für Küng
Der Niederländer, der bei der Flandern-Rundfahrt und bei der WM im letzten Jahr jeweils den 2. Platz belegt hatte, konnte seinen Triumph mit einem Vorsprung von 1:47 Minuten so richtig geniessen. Für Küng war es bei seinem erklärten Lieblingsrennen das 5. Top-10-Ergebnis im 6. Eintagesrennen des Frühlings. Auf das Podest hatte es ihm im März bereits beim E3 Harelbeke gereicht. Der Podestplatz bei der «Königin der Klassiker» ist indes noch um einiges höher einzustufen.
Auch Bissegger in Offensive
Auch Stefan Bissegger zeigte ein starkes Rennen. Der zweite Ostschweizer Spitzenfahrer zeigte sich immer wieder vorne im Feld und ging 75 km vor dem Ziel in den Angriff über. Er kam aber nicht weg und beendete das Rennen auf Platz 21 (4:47 zurück). Silvan Dillier, der 2018 als Zweiter für das letzte Schweizer Spitzenergebnis in Roubaix gesorgt hatte, fiel nach zwei Stürzen früh aus der Entscheidung und wurde schliesslich 63.