- Die 6. Etappe am Giro d'Italia wird von einem heftigen Massensturz rund 70 km vor dem Ziel überschattet, bei dem ein beträchtlicher Teil des Fahrerfeldes involviert ist.
- Nach einem Entscheid der Organisatoren wird das Gesamtklassement zum Zeitpunkt des Sturzes gewertet.
- Den Tagessieg holt sich der Australier Kaden Groves im Schlusssprint.
Angesichts des Profils konnte auf dem 6. Teilstück des Giro d'Italia, abgesehen vom bei Flachetappen oft hektischen Finale, ein ruhiger Tag erwartet werden. Es kam jedoch anders: In einer Abfahrt rund 70 km vor dem Ziel kamen auf den nassen und rutschigen Strassen zahlreiche Fahrer zu Fall, darunter auch Leader Mads Pedersen (DEN). Schwere Verletzungen schien es keine gegeben zu haben. Jai Hindley (AUS), der Giro-Sieger von 2022, und zwei weitere Athleten mussten die Rundfahrt allerdings aufgeben.
Um die Wunden und Verletzungen der betroffenen Fahrer zu pflegen, wurde die Etappe in der Folge länger neutralisiert. Wenig später entschieden die Organisatoren gar, für die Sprintankunft keine Bonussekunden und Punkte zu vergeben und das Gesamtklassement zum Zeitpunkt des Sturzes zu werten.
So war klar, dass Pedersen die Maglia Rosa behalten würde und in Neapel einzig noch der Tagessieg auf dem Spiel stand. Der Däne, der an dieser Rundfahrt schon drei Etappen für sich hatte entscheiden können, war im Schlusssprint denn auch nicht involviert und kam rund vier Minuten nach dem Sieger ins Ziel.
Groves gewinnt Sprint
Da ein Etappensieg an einer Grand Tour aber auch ohne Implikationen für Klassemente und Trikots sehr prestigeträchtig ist, näherte sich das von den Sprintermannschaften angeführte Feld auf den letzten Kilometern mit viel Tempo der Ziellinie an.
Als die beiden Ausreisser 2,5 km vor dem Ziel endlich gestellt wurden, bereitete sich besonders das Team Alpecin-Deceuninck mit ihrem Leader Kaden Groves (AUS) auf den Schlusssprint vor – und der Australier gewann diesen in überlegener Manier.
So geht es weiter
Nachdem nun dreimal hintereinander die Sprinter zum Zug kamen, steht am Freitag die erste Bergetappe auf dem Programm. Das 7. Giro-Teilstück führt über 168 km von Castel di Sangro nach Tagliacozzo, das am Ende eines Anstiegs der 1. Kategorie liegt. Insgesamt werden rund 3500 Höhenmeter zurückgelegt.