- Der Belgier Tim Merlier gewinnt die 9. Etappe der Tour de France im Sprint und feiert seinen zweiten Etappenerfolg in diesem Jahr.
- Mathieu van der Poel prägt das Teilstück mit einer 170 km langen Flucht, die erst kurz vor dem Ziel endet.
- Der Slowene Tadej Pogacar behauptet das Leadertrikot.
Zweiter Streich für Tim Merlier (Soudal Quick-Step) an der 112. Ausgabe der Tour de France. Nach dem Sieg bei der 3. Etappe entschied der Belgier auch das 9. Teilstück für sich. Nach 170 flachen Kilometern von Chinon nach Châteauroux setzte sich der 32-Jährige klar gegen den Sieger vom Vortag Jonathan Milan (ITA/Lidl-Trek) und Landsmann Arnaud De Lie (Lotto) durch. Insgesamt ist es der dritte Tagessieg an der Tour für Merlier.
Dass es in Châteauroux zu einem Sprint kommen würde, war zu erwarten. Allerdings war die Etappe einiges spektakulärer als vermutet. Denn kurz nach dem Start hatte sich ein prominenter Name vom Feld abgesetzt. Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck), Sieger der 2. Etappe, versuchte gemeinsam mit Teamkollege Jonas Rickaert sein Glück.
Zwischenzeitlich fuhren der Belgier und der Niederländer einen Vorsprung von knapp fünf Minuten heraus. Weil sich die Teams im Feld nicht immer einig waren und zusätzlich starker Seitenwind für Unruhe sorgte, schien das Unterfangen des Duos aufzugehen. Doch sechs Kilometer vor dem Ziel war es um die Kräfte von Rickaert geschehen und van der Poel auf sich allein gestellt. Kurz nach der Flamme Rouge wurde auch der Weltmeister von 2023 vom Feld eingeholt.
Pogacar bleibt Leader
Gesamtleader Tadej Pogacar verbrachte einen einigermassen ruhigen Tag. Der slowenische Weltmeister erreichte das Ziel mit dem Feld und führt die Gesamtwertung unverändert vor Remco Evenepoel (Soudal Quick-Step) und Jonas Vingegaard (Visma Lease a Bike) an. Einen Wermutstropfen gab es für Pogacar am Sonntag dennoch. Mit Joao Almeida verlor er seinen wohl wichtigsten Teamkollegen für die anstehenden Bergetappen. Der Portugiese, der vor zwei Tagen heftig gestürzt war, stieg während der Etappe aus der Tour aus.
So geht es weiter
Am französischen Nationalfeiertag wird die Tour so richtig lanciert, am Montag steht nämlich die erste Bergetappe auf dem Programm. Zwischen dem Start in Ennezat und dem Ziel in Le-Mont-Dore Puy de Sancy warten nicht weniger als sieben Anstiege der zweiten Kategorie und über 4400 Höhenmeter auf das Feld. Der 3,5 km lange Schlussanstieg hinauf zur Bergstation Le Mont-Dore bildet den krönenden Abschluss eines fordernden Tages.