- Der Belgier Tim Merlier gewinnt die Schlussetappe des Giro d'Italia im Massensprint.
- Gesamtsieger Tadej Pogacar lässt sich bei der Ankunft in Rom als grosser Sieger feiern.
- Der Slowene gewinnt überlegen vor Daniel Martinez (COL) und Geraint Thomas (GBR).
Tim Merlier (Soudal-Quickstep) hat sich zum Abschluss des Giro d'Italia den Tagessieg geschnappt. Der Belgier, der bereits die 3. sowie die 18. Etappe gewonnen hatte, sprintete auf den Pflastersteinen vor dem Kolosseum in Rom überlegen zum Sieg. Mit seinem dritten Etappensieg zog der 31-Jährige mit Jonathan Milan, dem Gewinner der Punktewertung, gleich. Der Italiener hat ebenfalls drei Etappenerfolge auf dem Konto.
Im Finale in Rom musste sich Milan mit dem 2. Platz zufrieden geben. Auf den letzten Kilometern wurde der Sprintspezialist aus dem Lidl-Trek-Team von einem Defekt gebremst. Er schaffte zwar den Anschluss ans Feld wieder, im Finish fehlten ihm aber dann wohl etwas die Kräfte.
Pogacar noch dominanter als erwartet
Tadej Pogacar verbrachte einen vergleichsweise ruhigen Sonntag. Der Slowene konnte die 126 km lange Schlussetappe nach Rom zusammen mit seinen Kollegen aus dem UAE Team Emirates geniessen, da der Leader am letzten Tag traditionsgemäss nicht mehr angegriffen wird.
Bereits vor dem Start der dreiwöchigen Rundfahrt galt Pogacar als absoluter Topfavorit auf den Gesamtsieg. Was er in Italien dann aber ablieferte, war noch dominanter als erwartet. 6 Etappensiege feierte der 25-Jährige auf dem Weg zu seinem Giro-Premierenerfolg, so viele wie Eddy Merckx im Jahr 1973. Dabei baute er seinen Vorsprung im Gesamtklassement immer weiter aus. Das Rosa Trikot hatte er bereits am zweiten Tag der Rundfahrt übernommen.
Am Ende betrug sein Vorsprung auf den Kolumbianer Daniel Martinez aus dem Bora-Hansgrohe-Team 9:56 Minuten. Es ist der deutlichste Abstand seit 1965. Der Gesamtdritte Geraint Thomas (Ineos) büsste 10:24 Minuten auf den überragenden Pogacar ein, der ganz nebenbei auch die Bergwertung für sich entschied.
Grundstein für das Double
Mit dem Sieg beim Giro legte Pogacar den Grundstein für ein seltenes Double. Der Slowene peilt im Sommer auch bei der Tour de France den Gesamtsieg an. Letztmals war dies Marco Pantani 1998 gelungen. Auf dieser Mission wird Pogacar Ende Juni nach Italien zurückkehren. Die diesjährige Frankreich-Rundfahrt beginnt am 29. Juni in Florenz.
Top-10-Rang für Tudor
Für das Team Tudor, das dank einer Wildcard am Start war, endete die Giro-Premiere ansprechend. Alberto Dainese (ITA) beendete die 21. Etappe in Rom auf Platz 7. Im Gesamtklassement belegt Michael Storer mit gut 21 Minuten Rückstand auf Pogacar den 10. Schlussrang. Der Australier hatte sich erst am Samstag in die Top 10 verbessert.