Mit ihrem Sieg im Olympia-Strassenrennen hat Anna Kiesenhofer in Tokio eine der ganz grossen Geschichten geschrieben. Seither hat sich im Leben der Österreicherin einiges geändert. Ihr Doppelleben als Mathematikerin und Sportlerin hat die 31-Jährige aufgegeben, setzt bis Paris 2024 voll auf die Karte Radsport.
Die Bilanz ihrer Saison fällt «in Summe etwas frustrierend» aus, wie Kiesenhofer im Skype-Gespräch erzählt. Leistungsmässig sei sie richtig stark gewesen, habe aber nur auf wenige Rennen gesetzt. «Und bei diesen ist dann immer etwas schief gelaufen.»
Kiesenhofer gehörte in diesem Jahr weiterhin keinem Profiteam an. Nach dem Gold-Coup in Tokio habe sie zwar Angebote bekommen, ihre Freiheiten sind der im Wallis lebenden Österreicherin aber wichtiger.
«Nach dem Olympiasieg konnte ich gut vom Sport leben und musste mir deshalb keine Dinge aufoktroyieren lassen, die ich nicht wollte», sagt sie. Ob das immer so bleibt? «Ein Kompromiss wäre wohl das beste; ein Team, in dem ich meine Freiheiten bewahren kann.»