Eddy Merckx, Beat Breu und Jan Ullrich – es sind Namen, die nicht nur Radsport-Aficionados ein Begriff sind. Die Karrieren der drei mögen unterschiedlich verlaufen sein. Gemeinsam ist ihnen aber die Erinnerung an einen 20. Juli vergangener Jahre:
Eddy Merckx: Die Geburtsstunde des Kannibalen
Am 20. Juli 1969 erreichte Eddy Merckx nach seiner erstmaligen Teilnahme bei der Tour de France Paris. Die vergangenen Wochen waren eine einzige Machtdemonstration des Belgiers gewesen: Neben der Gesamtwertung, die er mit fast 18 Minuten Vorsprung gewann, feierte Merckx 7 Etappensiege. Zudem schaffte er das Kunststück, gleichzeitig das gepunktete Trikot für die Bergwertung sowie das grüne Trikot der Punktewertung nach Paris zu bringen.
«Sportlich gesehen war er ein Killer», sagte Frankreichs Radsport-Legende Bernard Hinault einst. Sein unbändiger Siegeswille und die Art und Weise, wie er seine Gegner dominierte, trug Merckx seinen Spitznamen «Kannibale» ein.
Beat Breu: Der grösste Sieg des Bergflohs
Auch Beat Breu verbindet mit einem 20. Juli eine ganz spezielle Erinnerung. 1982 gewann er als bislang einziger Schweizer auf der Alpe d'Huez. Nach fast 14 Kilometer Steigung, rund 1100 Höhenmetern und 21 Kurven erreichte der Ostschweizer das Ziel solo. Es war die Sternstunde von Breu und die Geburtsstunde des Bergflohs. Die Tour beendete der heute 62-Jährige als Gesamtsechster. In der Bergwertung wurde er Dritter, war aber in den Augen vieler der beste Kletterer der damaligen Tour.
Jan Ullrich: Der Beginn des tiefen Falls
Eigentlich hatte Jan Ullrich Ende Juni Anlauf nehmen wollen, zum zweiten Mal nach 1997 die Tour de France zu gewinnen. Am 30. Juni 2006 aber entschied sein T-Mobile-Team kurzfristig, ihn sowie seine beiden Teamkollegen Oscar Sevilla und Rudy Pevenage nicht starten zu lassen. Ullrichs Name war wie der von vielen anderen Fahrern auf Listen und Blutbeuteln aufgetaucht, welche die spanischen Behörden im Rahmen der «Operacion Puerto» sichergestellt hatten.
Drei Wochen nach dem Tour-Ausschluss, am 20. Juli 2006, flatterte Ullrich die Kündigung seines T-Mobile-Teams ins Haus – respektive ins Faxgerät. Als «beschämend, nach all den Jahren wie eine Faxnummer behandelt zu werden», beurteilte Ullrich die Kündigung seines Teams. Nach einem jahrelangen Rechtsstreit sprach ihn der Internationale Sportgerichtshof TAS im Februar 2012 des Dopingmissbrauchs schuldig. Nachdem Ullrich stets seine Unschuld beteuert hatte, gab er nach dem Urteil erstmals Kontakt zu Fuentes zu.