Die Tour de Romandie Féminin hat mit einem Eklat begonnen. Gleich fünf Teams sind von der UCI wegen Diskussionen rund um einen neuen GPS-Tracker kurz vor dem Auftaktzeitfahren am Freitag disqualifiziert worden. Es sind dies die Teams Lidl-Trek, Picnic Post NL, Canyon SRAM, Visma sowie das Team EF Education mit der Zürcherin Noemi Rüegg.
Damit fehlen in der Westschweiz einige grosse Namen, beispielsweise die Polin Katarzyna Niewiadoma (Canyon SRAM), die nach der Absage von Demi Vollering als Topfavoritin angetreten wäre.
Teams und UCI finden sich nicht
Hintergrund des Eklats: An der Rundfahrt in der Romandie ist eine Fahrerin pro Team mit einem GPS-Ortungsgerät ausgestattet. Die gleiche Technologie wird bei den Strassenweltmeisterschaften 2025 in Kigali (Ruanda) eingesetzt, wo alle Athletinnen und Athleten einen solchen Tracker haben werden. Die UCI will damit die Sicherheit erhöhen, nun ist das ganze in einem Machtkampf eskaliert.
Die betroffenen Teams weigerten sich, für den Tracker verantwortlich zu sein und diesen beispielsweise selber ans Fahrrad anzubringen. Auch hinsichtlich der Datenverarbeitung gibt es zwischen den Teams und der UCI Meinungsverschiedenheiten.
Anfang dieser Woche haben die betroffenen Teams formelle Schreiben an die UCI geschickt, in denen sie ihre Unterstützung für die Sicherheit der Fahrerinnen zum Ausdruck brachten.
Via procyclingstats.com haben die Top-Teams eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht. Man sei schockiert und enttäuscht über die Entscheidung der UCI, heisst es darin. «Anfang dieser Woche haben die betroffenen Teams formelle Schreiben an die UCI geschickt, in denen sie ihre Unterstützung für die Sicherheit der Fahrerinnen zum Ausdruck brachten, aber auch ernsthafte Bedenken hinsichtlich der einseitigen Einführung eines GPS-Ortungsgeräts für nur eine Fahrerin pro Team äussersten.»
Die UCI habe «ohne klare Zustimmung» beschlossen, die Massnahme dennoch durchzusetzen. Von Seiten der UCI wäre vorgesehen gewesen, dass die Teams selbst eine Fahrerin bestimmen, welche den Tracker trägt. Dies haben die betroffenen Teams verweigert. Und vom Radsport-Weltverband nun die Quittung in Form einer Disqualifikation gekriegt.