2024 musste die Tour de France den Olympischen Spielen weichen. Statt auf den Champs-Élysées endete die Rundfahrt in Nizza. Heuer kehrt die «Grande Boucle» für die letzte Etappe nach Paris zurück. Zum 50. Mal endet die Tour auf der Prachtstrasse in der französischen Hauptstadt.
In der langen Siegerliste findet sich auch ein Schweizer. 1983 setzte sich Gilbert Glaus knapp vor Sean Kelly durch. Rückblickend fühlte sich der heute 69-Jährige schon vor der Ziellinie als Sieger. «Jeder will die Tour de France fertig fahren. Wenn man trotz Stürzen, Hunger und Durst auf die Champs-Élysées kommt, fühlt man sich bereits als Held.»
Plüschtier-Löwe wie neu
Für Glaus kam es an jenem Juli-Sonntag aber noch besser. Nach der letzten Kurve nahm er den Sprint an fünfter Stelle in Angriff. Im Ziel setzte er sich knapp gegen den damaligen irischen Sprintstar Kelly durch. Bis heute ist der gelernte Schlosser der einzige Schweizer Sieger auf den Champs-Élysées.
Diese Tatsache führt dazu, dass Glaus auch 42 Jahre später noch auf seinen Triumph angesprochen wird. «Im Fernsehen wird bei der Schluss-Etappe immer wieder gesagt, dass ich der einzige Sieger sei. Die Leute merken sich das.»
Glaus lebt mittlerweile in Thailand, sein Siegervelo kann man in einem Sportgeschäft in Ersigen begutachten. Den Plüschtier-Löwen, den er damals für seinen Coup geschenkt bekommen hatte, durfte Sohn Michael behalten. Weil einst gut behütet vom Vater, ist der Löwe noch immer gut erhalten.