Jai Hindley hat als erster Australier den Giro d'Italia gewonnen. Der 26-Jährige vom deutschen Team Bora-Hansgrohe liess sich den Gesamtsieg im abschliessenden Zeitfahren in Verona nicht mehr nehmen. Hindley hielt in der 17,4 km langen Prüfung gegen die Uhr seine Gegner problemlos auf Distanz.
Er büsste als Tages-15. zwar acht Sekunden auf den zweitplatzierten Richard Carapaz ein, am Ende schloss er die Gesamtwertung aber mit einem komfortablen Vorsprung von 1:17 Minuten auf den Olympiasieger aus Ecuador ab. Gesamtdritter wurde mit einem Rückstand von 3:24 Minuten der Spanier Mikel Landa.
«Das ist ein unglaubliches Gefühl, mit ganz grossen Emotionen. Ich hatte natürlich 2020 im Hinterkopf und etwas Angst, das Trikot noch zu verlieren», sagte ein überwältigter Hindley im Ziel. Vor zwei Jahren war er bereits als Gesamtführender ins abschliessende Giro-Zeitfahren in Mailand gegangen, musste den Triumph aber damals noch dem Briten Tao Gheoghan Hart überlassen.
Schmid erneut in den Top Ten
Als letzter Tagessieger dieser 105. Italien-Rundfahrt liess sich der Einheimische Matteo Sobrero feiern. Der italienische Zeitfahr-Meister distanzierte den zweitplatzierten Thymen Arensman um satte 23 Sekunden, dahinter folgten mit Mathieu van der Poel und Bauke Mollema zwei weitere Niederländer.
Für ein erneut erfreuliches Ergebnis sorgte zum Abschluss Mauro Schmid. Der 22-jährige Zürcher, der am Freitag als Zweiter seinen zweiten Giro-Etappensieg innert eines Jahres nur knapp verpasst hatte , klassierte sich mit 77 Sekunden Rückstand auf Sobrero als Tages-Sechster. Für Schmid war es der fünfte Top-10-Platz in den 21 Renntagen, im Gesamtklassement lag er am Ende auf dem 75. Rang.
Mit dem Triumph von Hindley verebbte auch die lange Erfolgswelle des Teams Ineos-Grenadiers (vormals Sky), das zuletzt mit Chris Froome (2018), Tao Geoghegan Hart (2020) und Egan Bernal (2021) drei Mal innert vier Jahren den Giro-Gesamtsieger gestellt hatte.