Bei der 105. Austragung von Lüttich-Bastogne-Lüttich hat man sich den Kampf gegen die «Langeweile» zum Ziel gesetzt. Da das Rennen in den letzten Jahren bis zu den letzten beiden Aufstiegen auf den letzten 7 Kilometern (Côte de St-Nicolas sowie zum Ziel nach Ans) zu defensiv verlief, hat man kurzerhand das Finale völlig geändert. Statt wie seit 1992 in den tristen Vorort Ans geht es nun ins Stadtzentrum von Lüttich.
Hoffnung auf angriffige Kletterer
Die Idee dahinter ist, dass sich der letzte Aufstieg (die Côte de la Roche-aux-Faucons) bereits 15 Kilometer vor dem Ziel befindet. Ausreisser sollen damit bessere Chancen haben. «Wir hoffen, dass die Kletterer früher angreifen. Wenn sie bis ins Finale warten, werden sie von den Sprintern und Finisseuren geschlagen werden», glaubt Renndirektor Thierry Gouvenou.
Die gleiche Idee hatte bereits das Gold Race, wo es am letzten Sonntag auf den letzten Kilometern zu einem Spektakel sondergleichen kam.
Folgt der vierte Klassiker-Sieg?
Wo das Ziel nun genau ist, der Top-Favorit für «La Doyenne» bleibt mit Julian Alaphilippe der gleiche: Der 26-jährige Franzose hat in diesem Frühling mit den Strade Bianche, Mailand-Sanremo und der Flèche Wallonne bereits drei hochklassige Eintagesrennen gewonnen – und dies trotz einer Verletzungspause nach einem Sturz an der Baskenland-Rundfahrt. Auch das Gold Race hätte er am letzten Sonntag wohl gewonnen, wenn er sich im Finale nicht völlig verpokert hätte.
Das neue Finale gefällt dem Fahrer aus den Département Cher südlich von Paris bestens: «Viele Fahrer werden in den Steigungen angreifen und damit versuchen, einen Sprint zu verhindern. Ich glaube nicht, dass eine grössere Gruppe ins Finale kommen wird», so Alaphilippe.
Duell mit Valverde
Beste Klassierung von Alaphilippe in Lüttich war bislang ein 2. Rang 2015. Geschlagen wurde er von Alejandro Valverde. Der Weltmeister aus Spanien und vierfache Lüttich-Sieger dürfte auch in diesem Jahr einer der grössten Rivalen sein.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 21.04.2019, 14:00 Uhr