Die Saison von Fabian Cancellara ging im letzten Jahr früh zu Ende. Nach seinem Sturz im Olympia-Rennen von London kehrte er nicht mehr in den Rennbetrieb zurück. Nach der langen Pause geht es für den Klassiker- und Zeitfahr-Spezialisten vor allem darum, wieder Selbstvertrauen zu tanken und Sicherheit zu finden.
«Es weht ein anderer Wind»
Sein erstes grosses Eintagesrennen bestritt er vor zwei Wochen bei den Strade Bianche in der Toskana. Cancellara wurde Vierter: «Ich habe gemerkt, dass bei Eintagesrennen ein anderer Wind weht als bei Rundfahrten», sagt Cancellara, «aber ich habe das benötigt, um mein Feeling wieder zurückzugewinnen.»
Er habe zwar nicht das Gefühl gehabt, wieder wie ein Anfänger von vorne beginnen zu müssen: «Aber es war eine gewisse Unsicherheit, eine gewisse Nervosität da. Es hat einfach noch etwas gefehlt. Von dem her war es wohl auch besser, dass ich die Strade Bianche nicht gewonnen habe.»
Ein Sieg am Sonntag bei der «Primavera» würde Cancellara aber sicherlich helfen, endgültig wieder in seine gewohnte Rolle zurückzukehren. Es wäre das letzte fehlende Puzzleteil, wie Cancellara denkt.
Etwas mehr Spielraum?
Siegeserfahrung bei Mailand-Sanremo hat Cancellara bereits, er gewann den mit 298 Kilometern längsten Klassiker der Saison vor 5 Jahren. In den beiden letzten Jahren verpasste er den Sieg an der Riviera jeweils knapp, weil er als absoluter Top-Favorit keinen Millimeter Spielraum hatte. Eventuell steht «Spartakus» in diesem Jahr von den Mit-Favoriten wie Peter Sagan, Matthew Goss, Mark Cavendish oder Edvald Boasson Hagen ja etwas weniger unter Beobachtung.