Ein bisschen eine Zeitfahr-Nation ist sie ja schon, die Schweiz. Waren es in den 2000er-Jahren Karin Thürig und Fabian Cancellara, die fleissig Medaillen im Kampf gegen die Uhr einheimsten, sind es mittlerweile Marlen Reusser, Stefan Küng und Stefan Bissegger, die man im Zeitfahren – ob auf der World Tour oder an Grossanlässen – stets weit oben auf der Rechnung haben muss.
Der Spätsommer verlief aus Schweizer Sicht äusserst erfolgreich. An der EM in München krönte sich Reusser zur Europameisterin, bei den Männern feierten Bissegger und Küng gar einen Doppelsieg. Auch an der WM klappte es wieder mit Medaillen. Diesmal schlug mit Küng der andere Stefan aus der Ostschweiz zu und gewann Silber. Reusser sicherte sich ihrerseits Bronze.
Die Sache mit dem Hundertstel-Glück
Wer drei so starke Zeitfahrer in seinen Reihen weiss, müsste doch eigentlich auch im Team erfolgreich sein? Wohl wahr. Vor einem Jahr fehlten der Schweiz an der WM in Flandern aber nach 50 Fahrminuten winzige 5 Hundertstel zum Gewinn von Bronze.
In Wollongong/AUS tritt das Schweizer Sextett wie damals in Belgien wieder in der Besetzung Küng, Bissegger, Mauro Schmid, Reusser, Elise Chabbey und Nicole Koller an – und will das Hundertstel-Glück diesmal auf seine Seite zwingen. Während Chabbey ebenfalls auf der Strasse engagiert ist und an der Vuelta jüngst mit Gesamtrang 8 überzeugte, ist die 25-jährige Koller im Mountainbike zuhause.
Am frühen Mittwochmorgen Schweizer Zeit werden vom Schweizer Team zuerst Küng, Bissegger und Schmid auf die Strecke geschickt. Das Trio absolviert einen 14 Kilometer langen Rundkurs, den im Anschluss auch die Frauen fahren. Beim Wechsel respektive bei der finalen Zeitmessung reicht es, wenn jeweils zwei Fahrer das Ziel erreichen.