Im Schlamm steckengebliebene Fahrerinnen, blockierte Räder und Teilnehmerinnen, die den schwierigen Parcours zu Fuss absolvieren mussten. Doch eine liess sich von den unheimlich schwierigen Bedingungen im Downhill an der Mountainbike-WM in Leogang (AUT) nicht beeindrucken: Camille Balanche. Die Wahl-Bielerin zeigte mit hoher Startnummer eine makellose Fahrt und holte sich sensationell WM-Gold.
Balanche fing im untersten Drittel noch die führende Myriam Nicole (FRA) ab. Monika Hrastnik (SLK) komplettierte das Podest mit knapp 17 Sekunden Rückstand. Balanche war als einzige Schweizerin im Downhill an den Start gegangen. Die eigentliche Hoffnungsträgerin und Lebenspartnerin von Balanche, Emilie Siegenthaler, verletzte sich kurz zuvor bei einem Trainingssturz und musste das Rennen deshalb auslassen.
Bin noch nie ein so schwieriges Rennen gefahren.
Die frischgebackene Weltmeisterin freute sich: «Im Training bin ich bei jeder Fahrt gestürzt und ausgerechnet im Rennen ging alles auf.» So eine schwierige Strecke sei sie noch nie gefahren. Sie könne den Titel noch kaum realisieren. Zumal es «ohne Zuschauer etwas komisch» gewesen sei.
Multitalent Balanche
Geht es um etwas, ist die gebürtige Neuenburgerin immer eine heisse Kandidatin. Im Vorjahr wurde Balanche im Downhill Europameisterin, ohne zuvor auf einem Weltcup-Podest gestanden zu haben. Schon in frühen Jahren bewies sie herausragendes polysportives Talent: Im Fechten holte sie bei den Juniorinnen den Schweizer Meister-Titel, 2010 gehörte sie zum Olympischen Kader der Eishockey-Nati.
Männer: Britischer Weltmeister
Bei den Männern holte Reece Wilson (GBR) Downhill-Gold. In einem engen Rennen gewann er 3 Sekunden vor dem Österreicher David Trummer und 6 Sekunden vor Rémi Thirion aus Frankreich. Bester Schweizer wurde Noël Niederberger auf Rang 25 (+21 Sekunden).