Die pure Freude am Sport war Nino Schurter anzumerken: «Zahlen bedeuten mir nicht so viel. Mehr dieser Tag, dieser Sieg. Jedes Rennen ist wieder neu. Sogar in Kanada eine solche Stimmung zu haben! Die Fans haben mich angefeuert. Das ist einfach gewaltig», sagte der Bündner nach seinem 8. WM-Einzeltitel.
Bereits richtet der Sportler des Jahres 2018 seinen Blick in die Zukunft: «Es ist cool, eine Saison so zu beenden und in ein Olympia-Jahr zu steigen.»
Schurters Rekorde
Würde er nur auf die Zahlen schauen, hätte er schon oft Gründe gehabt, mit einem Rekord oder Grosserfolg abzutreten:
- 2016: Schurter zieht dank seinem 5. WM-Titel mit seinem damaligen grossen Rivalen Julien Absalon (FRA) gleich. Im selben Jahr wird er erstmals Olympiasieger.
- 2017: Schurter wird alleiniger Rekord-Weltmeister im Cross Country.
- 2018: Schurter holt sich an der Heim-WM Gold im Einzel und mit dem Team.
- 2019: Mit seinen Goldmedaillen 10 und 11 (Einzel und Team) löst er Urs Freuler (10 WM-Titel im Bahnrad) als erfolgreichsten Schweizer Radsportler ab. Der 5. Cross-Country-Einzeltitel in Folge ist ebenfalls Rekord (bisher: Schurter und Absalon, je 4).
Noch mehr WM-Titel als Schurter, nämlich 14, hat übrigens der französische Bahnfahrer Arnaud Tournant gesammelt.
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An Olympia gegen Van der Poel?
Nicht am Start war in Mont-Sainte-Anne der Niederländer Matthieu van der Poel, der sich auf die Strassen-WM konzentriert. Ob der dreifache Saisonsieger Schurter bezwungen hätte, ist Spekulation. Schurter hatte jedenfalls gegenüber Tele schon im Vorfeld gesagt, ihm liege die Strecke besser als Van der Poel.
An den Olympischen Spielen in Tokio 2020 wird sich Schurter mit seinem aktuell ärgsten Widersacher messen müssen. Der Niederländer hat seine Teilnahme an den Mountainbike-Wettkämpfen angekündigt. Bereits im Frühjahr hatte Schurter gegenüber der Nachrichtenagentur keystone-sda eingeräumt: «Der Tag, an dem einer schneller ist als ich, wird kommen.»
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 31.8.19, 20:35 Uhr