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Nach den ersten 10 TdF-Etappen Die Ruhe vor dem Sturm, der unweigerlich folgen wird

Noch sind die ganz heissen Duelle zwischen Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard ausgeblieben. Nun werden die Tage härter – und der Kampf um das Gelbe Trikot wird sich weiter zuspitzen.

Zwei Radrennfahrer in gelb gekleidet während eines Rennens.
Legende: Dürften sich in der zweiten Tour-Woche spannende Duelle liefern Tadej Pogacar (l.) und Jonas Vingegaard. Imago Images/Photo News

Die erste Tranche der diesjährigen Tour de France ist Geschichte. Nach dem heroischen Ritt in der Fluchtgruppe auf der 10. Etappe ist am Ruhetag etwas überraschend der Ire Ben Healy Träger des Gelben Trikots. Zu den Anwärtern auf den Gesamtsieg gehört er deswegen kaum. Um den Titel in Paris bekämpfen sich weiterhin primär Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard.

Das hat das Teilstück am französischen Nationalfeiertag am Montag auf zweierlei Art und Weise eindrücklich gezeigt:

  • Als Remco Evenepoel – in der Gesamtwertung momentan vor Vingegaard klassiert – einen Angriff lanciert, folgt weder von Pogacar noch vom Dänen eine umgehende Reaktion. Die beiden sehen den Belgier wohl besonders im Gebirge nicht als direkte Gefahr.
  • Den Antritten Pogacars kann bisher nur Vingegaard folgen. Den Grossteil des Vorsprungs von 1:17 Minuten fuhr er im Zeitfahren auf der 5. Etappe heraus. Der explosivere Pogacar hat im Zielsprint bisher zudem stets die Nase vorn und deshalb bereits 12 Bonussekunden mehr gesammelt als Vingegaard.

Die grossen Angriffe und taktischen Manöver blieben auf den ersten 10 Etappen allerdings noch aus. Dazu war das Terrain bislang schlicht zu flach. In der zweiten Tour-Woche wird sich das ändern. Besonders die Teilstücke 12 bis 14 von Donnerstag bis Samstag in den Pyrenäen werden Aufschluss darüber gehen, wer heuer im Gebirge der stärkere Fahrer ist.

Live-Hinweis

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Alle Etappen der Tour de France sehen Sie live bei SRF. Die heiss antizipierten Teilstücke 12 und 13 zeigen wir ab 15 Uhr live auf SRF zwei und in der Sport App. Bei der harten 14. Etappe sind Sie bereits ab 14 Uhr auf SRF info und in der Sport App live dabei.

Hautacam, Bergzeitfahren – und dann fast 5000 Höhenmeter

Nach einem flachen Mittwoch steht tags darauf nämlich der erste Härtetest im Hochgebirge auf dem Programm. 3850 Höhenmeter, der Löwenanteil auf den letzten 50 der 180 km, gilt es zu bewältigen. Zum Abschluss steht mit dem Hautacam ein Bergpreis der höchsten Kategorie an. Hat einer der beiden Giganten dann einen schlechten Tag, könnte das fatale Folgen für den weiteren Tour-Verlauf haben.

Am Freitag geht es Schlag auf Schlag weiter. Ein Bergzeitfahren, ähnlich wie jenes zum Abschluss der Tour de Suisse, zum Altiport in Peyragudes – 1997 Schauplatz des James-Bond-Films «Tomorrow Never Dies» – dürfte das Gesamtklassement weiter durcheinanderwirbeln. Auf den knapp 11 km werden 650 Höhenmeter bewältigt, die letzten 2 km beinhalten Rampen mit bis zu 16 Steigungsprozenten.

Spektakel garantiert

Als wären diese beiden Tage der Anstrengung noch nicht genug, wird es am Samstag noch eine Stufe härter. Die Tour kehrt nach 36 Jahren nach Superbagnères zurück. Vor diesem Anstieg der höchsten Kategorie müssen die Fahrer mit dem berüchtigten Col du Tourmalet, dem Col d'Aspin und dem Col de Peyresourde drei weitere, harte Anstiege bewältigen. Das summiert sich auf der 182,6 km langen Etappe auf 4950 (!) Höhenmeter.

Die 14. Etappe hätte zweifelsohne das Kaliber einer Königsetappe, wäre da nicht ein noch härterer Tag in der letzten Tour-Woche. Klar ist jedenfalls: Spektakuläre Duelle zwischen Pogacar und Vingegaard, die bisher noch ausblieben, sind vorprogrammiert.

Tour de France

SRF zwei, sportlive, 14.7.2025, 15 Uhr ; 

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