14 Tage lang trug Julian Alaphilippe das «Maillot jaune» an der diesjährigen Tour de France. Nachdem der Franzose überraschend das Zeitfahren in Pau gewonnen hatte, war die Hoffnung der Einheimischen gross, dass es bei der grössten Landesrundfahrt endlich wieder mal einen Heimsieg zu bejubeln gibt. Letztmals war das Bernard Hinault 1985 gelungen.
Es gibt keinen Grund etwas zu bedauern.
Alaphilippe wehrte sich in der Folge nach Kräften gegen alle Attacken. Doch auf der drittletzten Etappe war es um den 27-Jährigen geschehen. Er musste beim Anstieg auf den Col de l'Iseran erstmals abreissen lassen und das Leadertrikot an Egan Bernal abtreten.
Mit 48 Sekunden Rückstand auf den Kolumbianer belegte er vor der letzten Alpenetappe immerhin noch Platz 2.
Der Fall aus den Podesträngen
«Ich habe das Maximum am Iseran gegeben. Es gibt keinen Grund etwas zu bedauern. Ich bin von stärkeren Fahrern besiegt worden, als ich es war. So ist das eben. Es war ein Traum, das Gelbe Trikot zu tragen», meinte Alaphilippe nach dem Verlust des Leadertrikots.
Einen Tag später auf dem Weg hinauf nach Val Thorens verlor Alaphilippe 13 Kilometer vor dem Ende erneut den Anschluss. Der Einbruch kostete ihn am Ende den Podestplatz, er wurde im Gesamtklassement auf Platz 5 durchgereicht.
Das Drama um Pinot
Mit Thibaut Pinot hatten die Franzosen vor den abschliessenden Alpenetappen gar noch einen zweiten heissen Trumpf in der Hand. Doch dieser musste die Tour am Freitag aufgeben, nachdem er sich tags zuvor eine Muskelverletzung am Oberschenkel zugezogen hatte.
So zerschlugen sich die Träume der französischen Radfans kurz vor dem Ende der 106. Tour de France auf dramatische Art und Weise. Und das Warten auf den Heimsieg wird am Sonntag nach der Zielankunft auf den Champs-Élysées in Paris weitergehen.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 27.07.2019, 14:30 Uhr