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Nach Horror-Sturz von Beloki Als Armstrong unfreiwillig zum Radquer-Spezialisten mutierte

An der Tour de France 2003 sorgte Lance Armstrong mit einem unfreiwilligen Ausweichmanöver für Spektakel.

Der Gesamtsieg von 2003 ist Lance Armstrong wie seine anderen 6 Tour-Siege wegen Dopings schon lange aberkannt worden. Eine Szene vom 14. Juli 2003 wird in der Radsport-Welt aber für immer unvergessen bleiben.

Auf der 9. Etappe jagte Joseba Beloki gemeinsam mit Armstrong den letzten Anstieg des Tages hinauf. Im Gesamtklassement lag der Spanier als Zweiter damals nur 40 Sekunden hinter dem führenden Amerikaner zurück. Doch die folgende Abfahrt änderte alles.

Belokis Horror-Sturz, Armstrongs wilder Ritt

Um den zuvor ausgerissenen Kasachen Alexander Winokurow noch zu stellen, nahm Beloki in der Abfahrt volles Risiko. Dieses zahlte sich nicht aus – im Gegenteil. Der Captain des Once-Teams stürzte auf dem von der gleissenden Hitze aufgeweichten Asphalt und verletzte sich schwer.

Joseba Beloki.
Legende: Krümmte sich vor Schmerzen Joseba Beloki. imago images

Und Armstrong? Der Leader aus dem US-Postal-Team, in der Abfahrt am Hinterrad von Beloki, konnte einen Sturz in extremis verhindern. Weil er aber die anschliessende Kurve nicht mehr erwischte, musste Armstrong in bester Radquer-Manier eine Abkürzung durch ein Feld nehmen.

Nie mehr der Alte

Für Armstrong hatte die unfreiwillige Abkürzung keine Konsequenzen, da er daraus keinen Vorteil gezogen hatte. Beloki erwischte es hingegen schlimm. Der Spanier – 2000 und 2001 jeweils Tour-Dritter und im Vorjahr Gesamtzweiter – brach sich den Oberschenkelhals, das Handgelenk sowie den Ellbogen.

Beloki setzte seine Karriere mit einem künstlichen Ellbogengelenk fort, konnte aber nie mehr an seine besten Tage anknüpfen. Der Sturz habe tiefe Spuren in seinem Leben hinterlassen, sagte der heute 46-jährige Spanier einst.

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