36 Kilometer vor dem Ziel lancierte Julian Alaphilippe die scheinbar entscheidende Attacke. Nur der Däne Jakob Fuglsang vermochte dem Franzosen zu folgen. Danach setzte sich das Duo von den ersten Verfolgern ab und lag noch 2 Kilometer vor dem Ziel in Berg en Terblijt deutlich vorne.
Doch dann verpokerte sich der endschnellere Alaphilippe: Statt resolut den Sieg zu suchen, taktierte er so sehr, dass auf dem letzten Kilometer zunächst Michal Kwiatkowski und später auch eine Gruppe um Mathieu van der Poel heranfahren konnte.
Mit Schwung an allen vorbei
Und als es zählte, liess sich der Niederländer nicht zweimal bitten und fuhr an der gesamten Konkurrenz vorbei. Hinter dem 24-Jährigen klassierten sich Simon Clarke und Fuglsang. Alaphilippe ging als 4. letztlich leer aus.
Mit van der Poel ging der Sieg an einen Fahrer, der bereits im Vorfeld als Mitfavorit gehandelt worden war. Der Mann, der auch im Quer-Sport und auf dem Mountainbike schon grosse Erfolge feierte, war in diesem Frühjahr einige starke Rennen gefahren und hatte am letzten Mittwoch mit dem Pfeil von Brabant auch die Hauptprobe auf die 54. Austragung des Amstel Gold Race gewonnen.
Zudem schreibt er eine bemerkenswerte Familien-Saga weiter:
- Sein Vater Adrie gewann das Gold Race ebenfalls, nämlich 1990.
- Sein Grossvater ist der legendäre Raymond Poulidor, der als «der Mann, der nie die Tour de France gewinnen konnte», in die Geschichte einging.
Schär im Rampenlicht
Von den 4 gestarteten Schweizern schaffte es keiner auf einen Spitzenplatz. Mit dem Luzerner Michael Schär befand sich aber einer fast den ganzen Tag an der Spitze des Rennens. Der Innerschweizer befand sich in einer elfköpfigen Spitzengruppe, die sich rund 200 km lang vorne hielt. 38 km vor dem Ziel wurden die Flüchtlinge wieder gestellt.
Gold Race
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 21.04.19, 14:50 Uhr