Primoz Roglic wird den Giro d'Italia nicht zu Ende fahren. Der Slowene aus dem Team Red Bull – Bora-hansgrohe stieg am Dienstag im Verlauf der 16. Etappe nach einem neuerlichen Sturz vom Rad. Bereits vor dem Start hatte der 35-Jährige angesichts der fast 5000 zu bewältigenden Höhenmetern gesagt, dass es für ihn «nur ums Überleben» gehe.
Rund 95 km vor dem Ziel, am zweiten von vier schweren Anstiegen, gab Roglic die Rundfahrt schliesslich auf. Einmal mehr war dem Slowenen das Glück an einer Grand Tour nicht hold. Im letzten Sommer hatte er die Tour de France nach mehreren Stürzen ebenfalls vorzeitig abbrechen müssen. Auch in den Jahren 2021 und 2022 fuhr er die Frankreich-Rundfahrt jeweils nicht zu Ende.
Zuerst Maglia Rosa, dann viel Rückstand
Roglic war im Vorfeld des 108. Giro d'Italia als Favorit gehandelt worden, begünstigt durch die Abwesenheit von Tadej Pogacar. Nach einem starken 2. Platz im ersten Einzelzeitfahren trug der Giro-Gewinner von 2023 einen Tag die Maglia Rosa, ehe er an den darauf folgenden Tagen insgesamt drei Mal stürzte und im Gesamtklassement auf den 10. Platz zurückfiel. Sein Rückstand auf Leader Isaac del Toro betrug fast 4 Minuten.
Schwerer Sturz von Martinelli
Im Laufe der 16. Etappe erwischte es nicht nur Roglic. Auch andere Fahrer kamen bei widrigsten Wetterbedingungen zu Fall. Besonders heftig erwischte es den Italiener Alessio Martinelli (VF Group-Bardiani CSF-Faizanè). Der 24-Jährige kam knapp 100 Kilometer vor dem Ziel auf einer Abfahrt zu Fall und schlitterte über die Strasse einen Abgrund herunter. Sein italienisches Team teilte auf der Plattform X mit, dass Martinelli bei Bewusstsein ins Krankenhaus gebracht worden sei. Sein Zustand sei stabil.
Den Giro aufgegeben hat auch Joshua Tarling. Der junge Brite (Ineos Grenadiers) ging in einem Kreisverkehr zu Boden und rutschte in die Leitplanken. Tarling hatte das Zeitfahren der 2. Etappe vor Roglic gewonnen.