Zum Inhalt springen

Rad Doping im Radsport: Technik schlägt Chemie

Seit die belgische Nachwuchsfahrerin Femke van den Driessche an der Rad-Quer-WM mit einem Hilfsmotor im Rad erwischt worden ist, ist technisches Doping in aller Munde. Doch wie viel bringt dieses «Motörchen» überhaupt?

«Man kann im Radsport mehr mit Elektronik als mit Chemie bewirken, und das mit deutlich weniger Schäden für die Gesundheit», liess sich ein namentlich nicht genannter Rad-Experte in der Gazzetta dello Sport zitieren.

Die Aussage erstaunt, sorgten doch bislang vor allem verbotene Substanzen für Schlagzeilen im Kampf gegen Doping im Radsport. Und auch der Rad-Weltsportverband UCI konzentriert sich vornehmlich auf Doping in chemischer Form. Obwohl mittlerweile auch Räder kontrolliert werden, ist auf Elite-Stufe noch nie ein Fahrer des Gebrauchs technischer Hilfsmittel überführt worden.

Die Fahrer begreifen oft gar nicht, dass sie von einem Motor angetrieben werden.

Ein im Hinterrad versteckter Hilfsmotor kann bis zu 60 Watt Leistung erzeugen. «Das genügt, um einen durchschnittlichen Radprofi in Superman zu verwandeln», heisst es in der Gazzetta .

Im Beitrag der «sportlounge» wurde ein Rad getestet, das von einem Motörchen mit gar 150 Watt unterstützt wurde. Prompt setze sich ein Amateur im Leistungstest gegen den ehemaligen Profi Johan Museeuw problemlos durch.

Leistungskurven verraten technisches Doping

Es könne durchaus vorkommen, dass technische Hilfsmittel ohne das Wissen des Athleten eingesetzt werde. «Das System ist so perfekt ins Rad integriert, dass die Fahrer oft gar nicht begreifen, dass sie von einem Motor angetrieben werden», verriet der Gazzetta -Informant: «Oft denken sie, dass sie einfach einen tollen Tag erwischt haben.»

Dabei genüge es, die Leistungskurve einiger Radprofis zu beobachten, um festzustellen, wer mit Technik-Doping unterwegs sei.

Meistgelesene Artikel