Tony Martin und seine Gegner im Kampf um WM-Gold
-
Bild 1 von 5. Tony Martin. Der Deutsche ist der Mann, den es in Richmont zu schlagen gilt. Bildquelle: Reuters.
-
Bild 2 von 5. Tom Dumoulin . Der Niederländer aus dem Team Giant-Alpecin hat in dieser Saison das Einzelzeitfahren an der Vuelta für sich entschieden. Er dürfte Tony Martin wohl am meisten Probleme bereiten. Bildquelle: Imago.
-
Bild 3 von 5. Rohan Dennis. Der Australier hatte zum WM-Auftakt am Sonntag mit seinem BMC-Team wieder Gold im Mannschaftszeitfahren geholt und Tony Martin damit eine erste Niederlage beigefügt. Schafft er dies auch im Einzelzeitfahren? Bildquelle: Imago.
-
Bild 4 von 5. Taylor Phinney. Der Lokalmatador feiert vor eigenem Publikum nach 14-monatiger Verletzungspause gerade ein umjubeltes Comeback. Die Zuschauer werden ihn nach vorne peitschen. Bildquelle: Imago.
-
Bild 5 von 5. Fabian Cancellara. Der grosse Abwesende. Sein lädierter Körper lässt den Start in Richmond nicht zu. Der Berner kann nur zuschauen, wenn Tony Martin sich auf die Jagd nach seinem Rekord macht. Bildquelle: Imago.
Resultate
Sein Ziel ist klar: WM-Gold im Einzelzeitfahren. Alles andere ist für Tony Martin zu wenig. Wird der Deutsche am Mittwoch in Richmond zum vierten Mal Zeitfahr-Weltmeister, schliesst er damit zu Rekordhalter Fabian Cancellara auf. Vieles spricht dafür, dass Martin diesen historischen Schritt vollbringen kann.
Ich bin sehr, sehr zuversichtlich.
Der Mann aus Cottbus befindet sich in einer beneidenswerten Form. Beim Teamzeitfahren am Sonntag musste er mit der belgischen Equipe Etixx-Quick Step zwar die nächste bittere Niederlage gegen BMC einstecken, doch seine persönliche Leistung war sehr überzeugend. «Gerade hinten raus habe ich gemerkt, dass es immer besser ging», sagte Martin. «Ich kann mir vorstellen, dass das noch einmal eine Initialzündung gibt. Ich bin sehr, sehr zuversichtlich». Für Martins Gegner dürfte dieser letzte Satz wie eine Drohung anmuten.
Martins Gegnerschaft ist überschaubar
Seine Konkurrenz kann Martin an einer Hand abzählen. Im Kampf um das beegehrte Regenbogen-Trikot dürften dem 30-Jährigen eigentlich nur Tom Dumoulin, Rohan Dennis und Taylor Phinney gefährlich werden. Dumoulin gewann das Zeitfahren an der Vuelta, Dennis schnappte Martin den Sieg im Prolog der Tour de France weg. Lokalmatador Phinney könnte vom heimischen Publikum beflügelt werden.
Dass mit Vorjahressieger Bradley Wiggins (Ende der Strassenkarriere) und Cancellara (Verzicht) zwei Schwergewichte im Kampf gegen die Uhr nicht dabei sind, spielt Martin zusätzlich in die Karten. Letzterer hebt aber trotzdem den Mahnfinger: «Ich warne davor, diese Goldmedaille schon als selbstverständlich anzusehen, weil Titelverteidiger Wiggins und Cancellara fehlen».
Flacher Kurs spricht ebenfalls für Martin
Zu guter Letzt dürfte der 53 km lange Kurs ganz nach dem Gusto des deutschen Kronfavoriten sein. Die weitgehend flache Strecke, die erst ganz zum Schluss eine kurze, kaum nennenswerte Steigung aufweist, ist perfekt auf den kraftvollen Stil von Martin zugeschnitten. Läuft am Mittwoch alles nach Plan, wird Cancellaras alleiniger Rekord fallen.
Wie SRF-Experte David Loosli die Strecke einschätzt und was er den Schweizern im WM-Zeitfahren zutraut, erfahren Sie Video-Interview via Skype.
Sendebezug: Radio SRF 4 News, Morgenbulletin, 21.9.15