Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Fuentes die Gesundheit seiner Patienten gefährdet hat. Der Sportmediziner und Gynäkologe hatte vor allem Radprofis beim Eigenblutdoping unterstützt. Nach spanischem Recht muss Fuentes aber nicht ins Gefängnis. Haftstrafen von bis zu 2 Jahren werden in der Regel zur Bewährung ausgesetzt. Fuentes kann innerhalb von 10 Tagen Einspruch einlegen.
Freisprüche für Saiz und Co.
4 Monate auf Bewährung und 4 Monate Berufsverbot erhielt der Mitangeklagte Jose Ignacio Labarta. Freigesprochen wurden Fuentes´ Schwester Yolanda sowie die früheren Teamchefs Manolo Saiz und Vicente Belda.
Kundenliste bleibt unter Verschluss
Das Madrider Gericht entschied zudem, dass die Liste der Fuentes-Kunden nicht freigegeben wird. Vor allem die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA hatte gehofft, dadurch Dopingsünder nachträglich überführen zu können. Die Richterin ordnete des weiteren an, die bei Fuentes sichergestellten Computerdaten zu vernichten.
Chance zur Aufklärung verpasst
Mit dem Urteil zog das Madrider Gericht zwar vorläufig einen Strich unter die Affäre, die durch die «Operación Puerto» im Vorfeld der Tour de France 2006 ausgelöst worden war. Im Zuge der Razzia durch die Guardia Civil und den nachfolgenden Untersuchungen wurden zahlreiche beschriftete Blutbeutel und damit ein weitläufiges Doping-Netzwerk, das weit über den Radsport hinausreichte, aufgedeckt.
Durch den Entscheid, die Fuentes-Daten unter Verschluss zu halten, verpassten es die spanischen Richter aber, die Basis für eine lückenlose Aufklärung der Affäre zu legen.