«Ich habe mit individuellen Sportlern aller Sparten gearbeitet», erklärte der 57-jährige Jahre alte Gynäkologe bei der erst von Montag auf Dienstag verschobenenen und dann erneut mit drei Stunden Verspätung gestarteten Vernehmung. Dass Fuentes auch in den Bereichen Tennis, Fussball, Leichtathletik und Schwimmen tätig war, galt schon länger als gesichert.
Fuentes schweigt eisern
Namentlich bekannt wurden von rund 200 Fuentes-Klienten bisher nur die Namen von 58 Radsportlern. Sanktioniert wurden 6, darunter der frühere Tour-de-France-Sieger Jan Ullrich. Fuentes gab aber zu verstehen, dass er nicht gewillt ist, weiter Licht ins Dunkel zu bringen: «Ich habe nicht die Absicht, Namen meiner Kunden und Patienten zu nennen. Für mich ist alles Vergangenheit.»
Computer bleibt unter Verschluss
Auch die Richterin im Prozess trug ihren Teil dazu bei, dass dies so bleibt: Sie entschied, dass die Justiz die Daten aus dem persönlichen Computer von Fuentes nicht preisgeben wird. Die Begründung, hierdurch würde dessen Privatsphäre verletzt, sorgte indes für Erstaunen.
WADA hofft auf Hamilton
So hofft nun die Welt-Anti-Dopingagentur WADA, die als Nebenklägerin auftritt, auf die Hilfe von Tyler Hamilton. Der Ex-Radprofi und ehemalige Fuentes-Klient wurde offiziell als Zeuge zugelassen und hatte zuletzt in einem Buch über die Dopingvergehen und seine Besuche bei Fuentes berichtet.