Am vergangenen Sonntag schaffte Chris Froome mit dem Giro-Sieg Historisches. Als erst dritter Radfahrer nach Eddy Merckx und Bernard Hinault konnte der Brite die drei grossen Rundfahrten (Giro, Vuelta, Tour de France) in Serie gewinnen. Die Salbutamol-Affäre von der Vuelta 2017 wirft jedoch einen grossen Schatten über die Erfolge Froomes.
Er gehört nicht zu den Legenden des Radsports. Was gibt er nur für ein Bild von unserem Sport ab?
Jüngst machte Hinault höchstpersönlich seinem Unmut Luft, indem er gegen Froome stichelte: «Er gehört nicht zu den Legenden des Radsports. Was gibt er nur für ein Bild von unserem Sport ab?»
Weiter kritisierte der fünffache TdF-Sieger die Tatsache, dass Froome überhaupt am diesjährigen Giro teilnehmen durfte. «Wie lange müssen wir eigentlich auf das Verdikt warten? Ist es, weil Sky so viel Geld hat?» fragt Hinault.
Entscheid dürfte sich hinziehen
Eine (Teil-)Antwort erhält Hinault vonseiten des internationalen Radsport-Verbands UCI. «Die Wahrscheinlichkeit, dass der Anti-Doping-Entscheid noch vor dem Startschuss zur Tour de France erfolgt, liegt bei 50 Prozent oder weniger», so Präsident David Lappartient.
Wir werden den Entscheid baldmöglichst fällen, doch wir haben keine Zeit.
Es sei ein sehr komplexer Fall mit vielen Anwälten, noch mehr Dokumenten und ganz viel Geld. «Wir werden den Entscheid baldmöglichst fällen, doch wir haben keine Zeit. Es ist alles komplizierter als bei anderen Fällen», heisst es von der UCI weiter.
«Bernard, halt dein Maul»
Hinaults Seitenhiebe in Richtung Froome und UCI kommen nicht überall gut an. So verurteilte Johan Bruyneel die Aussagen des 63-Jährigen. Der langjährige Berater von Lance Armstrong konterte auf Twitter:
Mein alter Bernard! Ich habe grossen Respekt vor dir als Champion. Du bist und bleibst mein Kindheitsidol. Nichtsdestotrotz: Wäre es nicht besser, wenn du dein Maul halten würdest?
Sendebezug: SRF zwei, sportaktuell, 26.05.2018, 22:20 Uhr