Ab der 3. von 8 Runden liess Nino Schurter die gesamte Konkurrenz stehen. Angetrieben von den heimischen Fans distanzierte der Bündner seine Kontrahenten auf dem technisch anspruchsvollen Kurs zusehends. Was folgte, war eine Machtdemonstration: Im Ziel wies der Weltmeister auf den zweitplatzierten Julien Absalon 27 Sekunden Vorsprung auf.
Dritter wurde der Franzose Maxime Marotte (+0,45), der 3. Topfavorit Jaroslav Kulhavy verpasste das Podest (+1,16). Zweitbester Schweizer war Florian Vogel auf Platz 6.
Rio-«Hauptprobe» geglückt
Nach seinem bestechenden Auftritt bei der Weltmeisterschaft in Tschechien und dem überzeugenden Heimsieg im Bündnerland gilt Schurter als absoluter Topfavorit für die Olympischen Spiele in Rio. Umso mehr, weil der Weltcup auf der Lenzerheide womöglich das letzte Kräftemessen war. Beim letzten Weltcup vor dem olympischen Rennen am 21. August im kanadischen Mont-Sainte-Anne werden wahrscheinlich nicht alle Spitzenfahrer antreten.
Ausrufezeichen von Neff
Bei den Frauen waren lediglich Jenny Rissveds aus Schweden sowie die dänische Weltmeisterin Annika Langvad schneller als Jolanda Neff. «Ich bin noch nicht auf dem Niveau, auf dem ich sein könnte», sagte die Ostschweizerin, die nach wie vor mit Rückenproblemen zu kämpfen hat.
Steigerungslauf aufs Podest
Neff hatte den Start etwas verschlafen und lag nach der ersten von 7 Runden nur auf dem 7. Zwischenrang. In der Folge holte die St. Gallerin jedoch Platz um Platz auf. In Durchgang 5 kam Neff bis rund 20 Sekunden an die führende Langvad heran. Am Ende reichte es für Platz 3 mit einem Rückstand von 1:32 Minuten.
Alessandra Keller als 6. und Linda Indergand als 7. rundeten eine geschlossene Schweizer Teamleistung ab.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 10.07.2016, 11:10 Uhr