Seit zweieinhalb Wochen weilt Marc Hirschi auf Teneriffa. Im Höhentrainingslager auf dem Teide, dem mit 3715 m höchsten Berg des spanischen Staatsgebiets, holt sich der Berner den letzten Schliff für die neue Saison, die für ihn am Samstag in Portugal beginnt. «Ich habe das Gefühl, ich habe alles erledigt, was ich musste», sagt Hirschi zu seiner Vorbereitung.
Nach zwei schwierigen Jahren hatte der Profi aus dem UAE Team Emirates im vergangenen Jahr den Sprung zurück an die Weltspitze geschafft. Hirschi konnte 7 Rennen gewinnen, darunter die Luxemburg- sowie die Ungarn-Rundfahrt. Beeindruckend war obendrein die Konstanz des 25-Jährigen: 28 Mal klassierte er sich in den Top 10, fast die Hälfte davon waren Podiumsplätze.
«Dass ich gleich zwei Rundfahrten gewinnen konnte, hat gezeigt, dass ich einen Schritt nach vorne gemacht habe», sagt Hirschi zur letztjährigen Ausbeute. «Was gefehlt hat, ist ein grosser Sieg.» Damit hat Hirschi nicht unrecht. Die Coppa Sabatini, der Giro dell’ Appennino oder die Prueba Villafranca – allesamt Rennen, die er im Vorjahr gewinnen konnte – sind unbestrittenermassen prestigeträchtige Eintagesrennen. Genau wie die beiden Rundfahrten in Luxemburg und Ungarn gehören sie aber nicht zur höchsten Stufe.
Lange Durststrecke auf der World Tour
Der bis dato letzte Erfolg von Hirschi auf der World Tour liegt über 3 Jahre zurück. Noch im Trikot von DSM gewann er im September 2020 eine Etappe der Tour de France und triumphierte im selben Monat bei der Flèche Wallonne. Dazwischen schnappte er sich im WM-Strassenrennen in Imola die Bronzemedaille – und fuhr sich gleichzeitig auf den Radar der ganz grossen Teams.
Nach seinem Wechsel zum UAE Team Emirates konnte Hirschi aber nicht an vergangene Erfolge anknüpfen. Zu schaffen machte ihm auch die Hüfte, die er Ende 2021 schliesslich operieren liess. Seither hat sich der Schweizer Stück für Stück zurückgekämpft. Und sich mit den starken Auftritten im Vorjahr auch bei seinem Team wieder als Siegfahrer aufgedrängt.