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Alles zur Tour der France 2021
Aus Sport-Clip vom 25.06.2021.
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Rollen und Ziele der Schweizer Bissegger: «Die restliche Zeit geht es ums Überleben»

Sechs Schweizer starten am Samstag in Brest zur 108. Tour de France. Ihre Rollen und Ambitionen sind verschieden.

In den kommenden drei Wochen werden die 184 Fahrer, die am Samstag in Brest die Tour de France unter die Räder nehmen, Schwerstarbeit verrichten: Mehr als 3400 Kilometer mit rund 50'000 Höhenmetern gilt es zu absolvieren. Kein Wunder sagt Stefan Bissegger, dass es für ihn «ums Überleben» gehen wird.

Der 23-jährige Ostschweizer aus dem Team EF Education Nippo bestreitet seine erste Grand Tour. Dass Bissegger in Frankreich dabei ist, war so nicht unbedingt vorgesehen. Angesichts seiner Leistungen in diesem Jahr verwundert es aber nicht, dass der Zeitfahr-Spezialist für die Tour nominiert wurde.

Stefan Bissegger.
Legende: Darf sich auf der ganz grossen Bühne zeigen Stefan Bissegger. imago images

Der Ostschweizer hat vor allem das erste von zwei Zeitfahren im Fokus. Dieses führt am nächsten Mittwoch über 27,2 km von Changé nach Laval. Ob er auch das zweite Zeitfahren am vorletzten Tour-Tag noch bestreitet, wird sich weisen. «Das Ziel ist natürlich Paris, aber Tokio kommt schon bald», sagte Bissegger im Hinblick auf die Olympischen Spiele. Ein frühzeitiger Ausstieg scheint deshalb durchaus möglich.

Die Rollen und Ziele der anderen 5 Schweizer im Überblick:

  • Stefan Küng (Groupama-FDJ): Was für Bissegger gilt, gilt auch für seinen 4 Jahre älteren Thurgauer Kantonskollegen. Beim Europameister im Kampf gegen die Uhr lebt der Traum von einem Zeitfahr-Sieg auf der ganz grossen Tour-Bühne. Abgesehen davon verlässt sich Küng auch auf seine Erfahrung. Sein Motto? «Bist du nicht ganz vorn, spare jedes Korn.»
  • Marc Hirschi (UAE Team Emirates): Im letzten Jahr hat der Berner auf der 12. Etappe für den ersten Schweizer Sieg an der Frankreich-Rundfahrt seit 2012 gesorgt. Ob er heuer erneut einen Tagessieg einfahren kann, hängt auch von den Freiheiten ab, die er in seinem Team bekommt. Erste Priorität hat die Titelverteidigung von Tadej Pogacar. «Aber die ersten beiden Etappen liegen mir sehr gut. Mal schauen, was passiert.»

  • Silvan Dillier (Alpecin-Fenix): Dank dem 30-jährigen Aargauer wird man in den kommenden drei Wochen auch das Trikot mit dem Schweizer Kreuz auf den französischen Strassen sehen. Bei seiner zweiten Tour de France stellt sich der frischgebackene Schweizer Meister auf der Strasse in den Dienst von Mathieu van der Poel und wird jeweils versuchen, die beiden Sprinter Tim Merlier und Jasper Philipsen auf der Zielgerade in eine optimale Position zu bringen. «Ob es für mich Möglichkeiten gibt, in eine Fluchtgruppe zu kommen, werden wir sehen.»
  • Michael Schär (AG2R-Citroën): Aus Schweizer Sicht ist der Luzerner so etwas wie der «Mister Tour de France» – bereits zum 11. Mal bestreitet er die «Grande Boucle». Den Gesamtsieg von Cadel Evans 2011 beschreibt der 34-Jährige noch heute als «die schönste Tour-Erinnerung». Realistischerweise verfüge man heuer aber nicht über einen Fahrer mit Ambitionen auf den Gesamtsieg.
  • Reto Hollenstein (Israel Start-up Nation): Im Team des Ostschweizers werden alle Augen auf Chris Froome gerichtet sein. Der Brite gibt zwei Jahre nach seinem schweren Unfall bei der Dauphiné-Rundfahrt sein Tour-Comeback – und wird wie Hollenstein eine Helferrolle für Captain Michael Woods übernehmen.

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