Vor knapp einem Jahr sorgte Mauro Schmid für einen Paukenschlag: Der damals 21-jährige Zürcher gewann sensationell die 11. Etappe des Giro d'Italia. Sein bis heute grösster Erfolg kam trotz kurzer Vorbereitung zustande, er war erst nach Ausfällen im Team nachgerückt.
An der eben zu Ende gegangenen Tour de Romandie machte der Quick-Step-Fahrer erneut auf sich aufmerksam. Schmid trug drei Tage lang das weisse Trikot des besten Jungprofis. Auf der Königsetappe nach Zinal hielt er lange mit der Favoritengruppe mit.
«Die Saisonvorbereitung verlief besser als letztes Jahr (damals startete er für das von finanziellen Sorgen geplagte Qhubeka-Team, Anm. d. Red.) », erklärt sich Schmid seine gute Form. Auch einige Krankheitstage Anfang April warfen ihn nicht aus der Bahn. «Ich war deshalb eigentlich nicht sehr optimistisch vor der Tour de Romandie. Jetzt bin ich sehr zufrieden, wie es gelaufen ist.»
«Darf auch mal angreifen»
Am Giro, der am Freitag in Budapest beginnt, wird sich Schmid in den Flachetappen in den Dienst des Sprintstars Mark Cavendish stellen. «In den Bergen oder in typischen Fluchtgruppen-Etappen habe ich sicher mehr Freiheiten. Dort kann ich auch einmal angreifen», so der Bülacher.
Als waschechten Bergfahrer sieht sich Schmid nicht. «Aber ich weiss, dass ich auch über schwere Berge dranbleiben kann.» Sein Lieblingsgelände sind die etwas weniger steilen Anstiege, in denen es «noch gut rollt». Auf einer solchen Etappe holte er letztes Jahr seinen Etappensieg.
Auch die diesjährige 1. Etappe endet mit einem leichten Anstieg. «Das würde mir eigentlich liegen, aber dort wollen ja alle gewinnen, weil dann zusätzlich die ‹Maglia rosa› wartet.» Ein Etappensieg sei in jedem Fall «ein grosses Ziel», bekräftigt Schmid. Es wäre dann schon sein 3. Sieg auf italienischem Boden. Sein 2. ist erst wenige Wochen her. Ende März gewann er in Riccione die 1. Etappe der Settimana Internazionale di Coppi e Bartali.