Im Juli 2019 sah es so aus, als wäre Julien Absalons Rekord von 33 Weltcup-Siegen demnächst Geschichte. Nino Schurter hatte soeben in Les Gets seinen 32. Triumph eingefahren und machte sich daran, die Bestmarke des mittlerweile zurückgetretenen Franzosen zu egalisieren.
Doch es folgte eine fast 3-jährige Wartezeit. Nach der aufgrund der Corona-Pandemie verkürzten Saison 2020 verpasste es der Bündner 2021, mit Absalon gleichzuziehen. So ist der Rekord des Franzosen auch vor dem Start in die Saison 2022 das grosse Ziel Schurters.
Ich fühle mich dieses Jahr fast besser als die letzten zwei Jahre.
«Es ist etwas, das mich sehr motiviert, diesen Rekord von Julien Absalon zu holen», sagt Schurter im Interview mit SRF Sport klar. Gerade in hektischen Momenten sei es ein super Ansporn, um alles aus sich rauszuholen. «Ich hoffe schwer, dass ich den Rekord dieses Jahr erreichen kann», so der bald 36-jährige Bündner.
Seinen Fans macht der Olympiasieger von 2016 vor dem Saisonauftakt in Brasilien grosse Hoffnungen. «Ich fühle mich dieses Jahr fast besser als die letzten zwei Jahre», so Schurter. Er gibt zu, dass er sich während der aussergewöhnlichen Corona-Zeit vermehrt die Sinnfrage sowie Fragen zur Zukunft gestellt habe. Auch die Energie der Fans habe ihm gefehlt.
Konkurrenzfähigkeit als wichtiges Kriterium
Die Frage nach dem Rücktritt wird in Schurters Alter ebenfalls zum immer grösseren Thema. Doch der bald 36-Jährige winkt ab. Es sei ein schwieriges Thema. «Für mich entscheidend ist aber, dass es noch immer Spass macht», so Schurter, der betont, dass die Schweizer eine «coole Truppe» am Start hätten.
Was jedoch für ihn noch essenzieller ist: «Dass ich noch konkurrenzfähig bin.» Ist der neunfache Weltmeister dies weiterhin, dann könnten für ihn sogar die Olympischen Spiele 2024 noch zum Thema werden.