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Saisonauftakt am Freitag Neff über Olympia-Blues, ewige Motivation – und den USA-Flirt

Die St. Gallerin greift in Brasilien ins Weltcup-Geschehen ein. Der Olympiasieg zehrte an ihr, doch nun ist sie wieder bei vollen Kräften und hochmotiviert.

Mit dem Olympiasieg 2021 in Tokio hat Jolanda Neff ihre Karriere endgültig vergoldet. Sie hat alle grossen (und kleinen) Titel gewonnen, die es zu gewinnen gibt. Aber ans Aufhören denkt die 29-Jährige noch längst nicht.

Forfait für Short-Track-Rennen

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Jolanda Neff verzichtet beim Weltcup-Auftakt in Petropolis auf den Start im Short Race vom Freitag. Die Olympiasiegerin ist leicht erkältet und will sich für das Hauptrennen am Sonntag schonen. Ein Corona-Test bei der Ostschweizerin ist negativ ausgefallen.

«Das wäre wie, wenn ein guter Lehrer sagen würde: ‹So, ich habe den Kindern etwas beigebracht, nun werde ich Bauarbeiter›», sagt Jolanda Neff im Interview. Sie bereitet sich gerade in Petropolis/BRA auf ihr erstes Weltcup-Rennen der Saison vor. «Es ist doch cool, wenn man etwas gut kann. Dann kann man sagen: So mache ich es morgen gleich nochmals. Mir macht das Biken nach wie vor mega Spass. Ich habe noch so viel vor mir und freue mich darauf.»

Blues nach dem Olympiasieg

Weniger Spass hatte Neff aber in den ersten zwei Monaten nach dem Olympia-Triumph. «Das war keine lustige Zeit mehr. Es gab so viele Verpflichtungen, dass ich gar keine Zeit mehr hatte zum Velofahren. Ich konnte nicht das tun, was ich wollte: trainieren.»

Im Winter, als es dann wieder ruhiger um Neff wurde, hatte sie «mehr Luft». Mit ihrer Saisonvorbereitung ist die St. Gallerin sehr zufrieden. «Ich bin in guter Form, ich habe grossen Spass auf dem Bike. Ich freue mich riesig auf die Saison», die aus 9 Weltcup-Rennen besteht – mehr als je zuvor.

«Starke Konkurrenz ist wertvoll»

Die Konkurrenz im Schweizer Lager ist gross. Die 24-jährige Sina Frei hat sich in den letzten Jahren in der Weltspitze etabliert und auch Linda Indergand gehört zur Elite. Gibt das einen zusätzlichen Motivationsschub? «Es ist sicher eine coole Entwicklung, aber neu ist diese nicht. Gegen Linda bestreite ich seit 15 Jahren Rennen. Aber klar, eine starke Konkurrenz ist wertvoll. Man wird besser und kann sich gegenseitig weiterbringen.»

Und noch etwas treibt Neff zu neuen Höchstleistungen an. «Ich möchte mich jedes Jahr nochmals verbessern, aus jedem Bereich etwas herausholen. Es gibt immer wieder Neues auszuprobieren, dank neuen Erkenntnissen in der Wissenschaft, Entwicklungen im Material – das ist ein ständiger Prozess, der bei mir seit 10 Jahren im Gang ist. Was mich freut, ist, dass ich noch immer so viel verbessern kann. Das macht die ganze Sache so spannend.»

Live-Hinweis

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Verfolgen Sie das Short-Track-Rennen der Frauen in Petropolis/BRA am Freitag ab 20:55 Uhr auf SRF info und in der SRF Sport App. Die Männer sind ab 21:40 Uhr an der Reihe.

Bald für die USA unterwegs?

Neff brauche Veränderungen im Leben – am 1. April hat sie eine grosse auf Instagram verkündet, nämlich dass sie künftig für die USA Rennen bestreiten werde. April, April! «Ich werde natürlich weiterhin für die Schweiz fahren und werde das für immer machen. Ich bereise viele schöne Länder, aber ich bin im Herzen 100 Prozent Schweizerin.»

SRF zwei: Sportflash, 07.04.2022, 20:00 Uhr ; 

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