Zum Inhalt springen

Saisonauftakt im Mountainbike Über der Saison schwebt ein unangenehmes Luxusproblem

Für die Schweizer Mountainbikerinnen sind gute Resultate in diesem Jahr doppelt wichtig. Olympia 2024 wirft seinen Schatten voraus.

Wenn in 10 Tagen in Tschechien der Auftakt in die neue Weltcup-Saison über die Bühne geht, richtet sich der Blick der Mountainbikerinnen unweigerlich auch nach Paris. Zumindest mit einem Auge. Denn der Startschuss in die Saison ist gleichzeitig auch derjenige in die Phase der Olympia-Qualifikation.

Die Spiele in Tokio waren für die Schweizerinnen ein historischer Grosserfolg: Jolanda Neff, Sina Frei und Linda Indergand räumten gleich alle drei Medaillen ab und feierten einen Dreifachsieg – einen, den es so nicht mehr geben wird. In Paris 2024 stehen jeder Nation nur noch zwei Startplätze zur Verfügung. Mindestens eine der Schweizer Medaillengewinnerinnen von Tokio wird in der französischen Hauptstadt also fehlen.

Keller will Siege ins Visier nehmen

Auch abgesehen vom Medaillen-Trio verfügt die Schweiz über weitere Topfahrerinnen. Alessandra Keller, die letztjährige Gesamtweltcup-Siegerin, startet als Weltnummer 1 in die neue Saison. Nachdem sie im letzten Jahr mit Konstanz geglänzt hat, steht bei der Nidwaldnerin nun im Optimalfall der eine oder andere Sieg auf dem Speiseplan. Am liebsten natürlich derjenige an der WM.

Konstanz und Langfristigkeit seien Teil ihrer Philosophie, so Keller. Und diese wolle sie beibehalten. «Der Gesamtweltcupsieg war die Krönung dieser Konstanz. Jetzt liegt der Fokus sicher auf der WM, der EM, wo ich Medaillen gewinnen will», lautet ihre Zielsetzung.

In Sachen Olympia-Qualifikation habe sie «eine etwas reflektiertere Ansicht». Zweimal hat sich Keller in der Vergangenheit keinen Startplatz sichern können. Olympia sei sicher ein Ziel, aber es gebe eben auch noch andere Dinge, so die 27-Jährige, die im letzten Sommer in Snowshoe/USA ihren ersten Weltcupsieg gefeiert hat. Was die Vergabe der Startplätze angeht, hat sie eine klare Meinung: «Wenn man 5-6 Fahrerinnen hat, die in den Top 20 sind und nicht alle können starten, wertet das Olympia für mich extrem ab.»

Auch Titelverteidigerin Jolanda Neff wird genauso wie die anderen Schweizerinnen um einen Olympia-Startplatz kämpfen müssen. Vergangenen September hatte die Ostschweizerin im kanadischen Mont-Sainte-Anne mit ihrem Sieg im Cross-Country-Rennen eine fast 4-jährige Durststrecke beendet. Wie bei Keller ist ihre Vorbereitung ohne Zwischenfälle verlaufen; nicht krank, nicht verletzt – beste Voraussetzungen also, um gute Resultate einzufahren.

Was die Olympia-Qualifikation angeht, schielt Neff bereits auf kommenden September. Dann nämlich findet in Paris das Testrennen für die Spiele im kommenden Jahr statt. «Auch dort wird es nur 3 Startplätze geben und eine erste Selektion stattfinden müssen», so die 30-Jährige.

Was Nationaltrainer Edi Telser zur Olympia-Selektion sagt und wie Sina Frei und Linda Indergand zu dieser Thematik stehen, erfahren Sie in den untenstehenden Interviews.

SRF zwei, Sportflash, 02.05.2023, 20:00 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel