Ende Dezember erwischte es Jolanda Neff schwer: Beim Training in North Carolina/USA kam die Weltmeisterin von 2017 nach einem Sprung in einer Linkskurve zu Fall. «Wo ich landete, lag ein Baumstamm mit vielen Ästen», erinnert sich die 27-Jährige bei ihrem Besuch im «sportpanorama».
Schwere Verletzungen
Neff musste mit einem Milzriss, einer gebrochenen Rippe und einer kollabierten Lunge ins Spital eingeliefert werden. Ein Monat komplette Ruhe wurde ihr verordnet. «Am Anfang bist du einfach im Überlebensmodus», sagt die St. Gallerin.
Erst Ende Januar, inzwischen wieder in der Schweiz, konnte sie zum ersten Mal wieder ausfahren. Den ganzen Februar über trainierte sie in sehr reduziertem Modus. Dies in einem Olympia-Jahr.
Doch mit der Corona-Pandemie änderte sich alles, die Olympischen Spiele wurden um ein Jahr verschoben. «Dadurch habe ich die Chance erhalten, mich im Winter gleichwertig vorzubereiten wie meine Konkurrentinnen», sagt Neff. «Sonst hätte ich es forcieren müssen.»
«Echte Mountainbike-Strecke» an Olympia
Auf Tokio freut sich Neff schon lange, denn die Strecke liegt ihr: Den Testevent letzten Oktober gewann sie. «Mir gefällt die Strecke extrem gut. Sie liegt in einem abwechslungsreichen Gelände, hat steile Anstiege, ist technisch und anspruchsvoll – eine echte Mountainbike-Strecke.»
Doch hat ihr Sturz eventuell Spuren im Kopf hinterlassen, welche ihre Risikobereitschaft dämpfen? Das erwartet Neff nicht: «Ich fühle mich derzeit auf den Trails sehr wohl und so sicher wie selten zuvor.» Falls sich etwas verändert habe, sei es eher der zusätzliche Wille, alles richtig zu machen. «Denn ich habe immer noch das Gefühl, dass ich mein Potenzial nicht voll ausgeschöpft habe.»
Sagt die dreifache Gewinnerin des Gesamtweltcups.