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Schweizer im WM-Strassenrennen Hirschis Premiere bei Albasinis Dernière

Beim abschliessenden WM-Strassenrennen in Yorkshire sind die Chancen auf einen Schweizer Exploit klein, aber vorhanden.

Zu den Favoriten gehören die Schweizer am Sonntag im Strassenrennen nicht. Und trotzdem gibt es im Kalender kaum ein Rennen, dessen Ausgang so unvorhersehbar ist wie jeweils der Kampf um den WM-Titel.

Kommt hinzu, dass das Rennen in der nordenglischen Region Yorkshire den Fahrern alles abverlangen wird. Zusammen mit den neutralisierten Kilometern zu Beginn wird die Distanz rund 270 Kilometer betragen. Eine zusätzliche Herausforderung zum hügeligen Terrain wird gemäss Wetterprognose der angekündigte Regen. Eine Mischung, die Voraussagen erst recht schwierig macht.

Ausscheidungsrennen wird erwartet

Nicht zuletzt wegen des garstigen Wetters erwartet Nationaltrainer Marcello Albasini ein Ausscheidungsrennen. Die Schweiz wird mit einem Sextett vertreten sein, wobei Stefan Küng und Marc Hirschi eine Art Leaderrolle zukommt, die allerdings nicht in Stein gemeisselt ist.

Dass aber ausgerechnet dem erst 21-jährigen Hirschi viel zugetraut wird, ist keine Überraschung. Mit einer eindrücklichen Solofahrt aus einer dreiköpfigen Fluchtgruppe heraus hatte sich der Neo-Profi im vergangenen Jahr zum U23-Weltmeister gekürt. Nach starken Leistungen in seinem ersten Profijahr beim Team Sunweb darf man auf seinen Auftritt gespannt sein.

Viele Rennen mit dieser Distanz hat Hirschi bisher nicht bestritten. Anders als am Gold Race im April, wo er «gegen hinten etwas Mühe hatte», fühlt sich Hirschi nun aber auf einem besseren Level. «Ich hoffe schon, dass ich im Finale noch dabei bin und mit etwas Rennglück vorne mitmischen kann», blickt er voraus.

Unter dem Radar fliegen als Vorteil

Sollte es in Harrogate zu einem Schlusssprint kommen, dürfte die Schweiz schlechte Karten haben. Darauf wollen sie es aber ohnehin nicht ankommen lassen. «Es ist wichtig, dass wir offensiv fahren. Wir dürfen nicht warten, bis die ganz Grossen angreifen», sagt Küng zur Taktik.

Die letzten rund 125 Kilometer werden auf einer neunmal zu absolvierenden Schleife gefahren. Gut möglich, dass neben Küng und Hirschi auch der Klassiker erprobte Silvan Dillier dort seine Chance suchen wird.

Am meisten Erfahrung bringt Michael Albasini, Sohn des Nationaltrainers, mit. Der Thurgauer bestreitet «ziemlich sicher» seine letzte WM. Ein Vorteil könnte für den 38-Jährigen sein, dass er mit den angekündigten garstigen Bedingungen zurechtkommt. «Wahnsinnig gerne habe ich es nicht, aber mit Regen und Kälte komme ich gut klar», sagt Albasini, der 2017 in Bergen starker Siebter geworden war.

Livehinweis

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Verfolgen Sie das Strassenrennen der Männer am Sonntag ab 14:50 Uhr live auf SRF info oder in der SRF Sport App.

Das Schweizer Aufgebot für das Strassenrennen: Marc Hirschi, Stefan Küng, Silvan Dillier, Danilo Wyss, Michael Schär, Michael Albasini.

Sendebezug: sportlive auf SRF zwei vom 25.09.2019 um 14:50 Uhr.

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