Wenn am Samstag der Startschuss zur 82. Schweizer Rundfahrt fällt, werden die Zuschauer in Frauenfeld zahlreiche klingende Namen vorbeirollen sehen. Ob Nairo Quintana, Richie Porte oder Mikel Landa – sie alle nutzen den Abstecher in die Schweiz, um sich für die Tour de France in Form zu bringen.
BMC und Movistar mit Topstars
Erstmals seit 18 Jahren wird die Tour de Suisse wieder mit einem Mannschaftszeitfahren lanciert. Hinsichtlich Gesamtsieg könnte dieses bereits für eine erste Zäsur sorgen. Für diesen kommen wohl so viele Kandidaten in Frage wie lange nicht mehr:
- Team BMC: Der amerikanisch-schweizerische Rennstall hat nicht nur gute Karten im Mannschaftszeitfahren, sondern verfügt mit Richie Porte auch über einen Anwärter auf den Gesamtsieg. Unterstützt wird der Australier von klingenden Namen wie Olympiasieger Greg van Avermaet, Simon Gerrans und Tejay van Garderen.
- Movistar: Die spanische Equipe hat mit Nairo Quintana und Mikel Landa gleich zwei Kandidaten für das Leadertrikot am Start. Hätte Alejandro Valverde nach einer Erkältung nicht seinen Verzicht erklärt, wären es sogar drei gewesen.
- Ag2R: Aus Schweizer Sicht die besten Chancen im Gesamtklassement hat auch in diesem Jahr Mathias Frank. Gegen die starke Konkurrenz wird es der Luzerner Captain aber erneut nicht einfach haben. Zudem ist er nicht gerade für seine Zeitfahr-Qualitäten bekannt.
Nicht ausser Acht lassen darf man auch Vorjahressieger Simon Spilak (Katjuscha). Das Bahrain-Merida-Team stellt mit den beiden Izagirre-Brüdern Ion und Gorka ebenfalls starke Kandidaten. Der dreifache TdS-Sieger Rui Costa (UAE Emirates), der ebenfalls zum erweiterten Favoritenkreis gehört hätte, musste wegen einer Knieverletzung kurzfristig Forfait geben.
Stelldichein der Sprintstars
Hochklassig präsentiert sich in diesem Jahr auch das Feld der Sprintspezialisten. Peter Sagan, mit 15 Etappensiegen Rekordhalter in der Schweiz, wird seine Bestmarke weiter in die Höhe schrauben wollen.
Einfach wird dieses Unterfangen gegen Konkurrenten wie Fernando Gaviria, Arnaud Demare, Michael Matthews, Alexander Kristoff oder die beiden Deutschen André Greipel und John Degenkolb für den Weltmeister aber nicht.
Ein Schweizer Etappensieg?
Neben dem bereits erwähnten Mathias Frank stehen 6 weitere Schweizer am Start der 82. Schweizer Rundfahrt. Obwohl sie sich hauptsächlich als Helfer in den Dienst ihrer Team-Captains stellen, darf man durchaus auf einen Schweizer Etappensieg hoffen.
Die besten Karten dafür besitzen Stefan Küng (BMC) sowie Silvan Dillier (Ag2R), der mit seinem 2. Platz bei Paris-Roubaix und einem Tagessieg am Giro 2017 von sich reden gemacht hatte.
Klicken Sie sich durch die Bilder-Galerie und erfahren Sie, welche Schweizer mit welchen Ambitionen am Start sind:
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Bild 1 von 5. Silvan Dillier und Mathias Frank. Als Captain seines Teams schielt der Luzerner Frank (r.) auf das Gesamtklassement. Der Gesamt-Zweite von 2014 verfügt mit dem Aargauer Dillier über einen starken Helfer, der genau wie Frank das Potenzial für einen Etappensieg hat. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 5. Stefan Küng und Michael Schär (BMC). Im Vorjahr verbrachte Küng einen Tag im Leadertrikot. Chancen auf einen Etappensieg wird sich der Ostschweizer insbesondere beim abschliessenden Einzelzeitfahren in Bellinzona ausrechnen. Genau wie Schär wird er sich ansonsten wohl in den Dienst der Mannschaft stellen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 5. Michael Albasini (Michelton-Scott). Der Thurgauer Routinier kam in diesem Frühjahr auch wegen einer Virus-Erkrankung nicht wie gewünscht auf Touren. Vor gut 2 Wochen machte er mit einem Etappen- und dem späteren Gesamtsieg an der Tour des Fjords rechtzeitig wieder von sich reden. Gegen die anwesenden Sprintstars dürfte es der 37-Jährige schwer haben. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 5. Reto Hollenstein (Katjuscha). Der grossgewachsene Thurgauer wird sich ganz in den Dienst seines Captains und Vorjahressieger Simon Spilak stellen. Als gebürtiger Frauenfelder finden die ersten beiden Etappen quasi vor seiner Haustüre statt. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 5. Grégory Rast (Trek-Segafredo). Mit 38 Jahren gehört auch der Zuger zu den Routiniers. Für seinen niederländischen Leader Bauke Mollema, der auch im Gesamtklassement vorne mitmischen will, wird er hauptsächlich Helferdienste verrichten. Bildquelle: Keystone.
Sendebezug: SRF zwei, sportaktuell, 07.06.2018, 22:05 Uhr