Zum Inhalt springen

Header

Video
Mäder erliegt Verletzungen
Aus Sport-Clip vom 17.06.2023.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 52 Sekunden.
Inhalt

Tour de Suisse geht weiter Traurige Gewissheit: Mäder erliegt im Spital seinen Verletzungen

  • Hiobsbotschaft von der Tour de Suisse: Der Schweizer Gino Mäder ist am Freitag im Spital seinen schweren Verletzungen erlegen.
  • Der Radprofi war am Donnerstag in der Abfahrt vom Albulapass schwer gestürzt.
  • Mäder wurde nur 26 Jahre alt.
  • Am späten Freitagabend gaben die Organisatoren bekannt, dass die Tour de Suisse am Samstag weitergeführt wird.

Der schwere Sturz von Gino Mäder auf der 5. Etappe der Tour de Suisse am Donnerstag hat den schlimmstmöglichen Ausgang genommen. Der 26-jährige Radprofi erlag am Freitag im Spital seinen schweren Verletzungen. Dies bestätigte das Team Bahrain Victorious, für welches Mäder tätig war.

Das Team, welches sich noch am Freitag aus der Tour de Suisse zurückzog, schrieb auf Twitter: «Gino, danke für das Licht, die Freude und das Lachen, das du uns allen gebracht hast, wir werden dich als Fahrer und als Mensch vermissen. Heute und jeden Tag fahren wir für dich, Gino.»

Schwerer Sturz in Abfahrt

Mäder war in der Abfahrt vom Albulapass hinunter zum Etappenort La Punt in einer Linkskurve von der Strasse abgekommen, einen Abhang hinunter gestürzt und in einer Drainage gelandet. Der Schweizer musste noch an Ort und Stelle reanimiert werden. Danach wurde er mit der Rega ins Kantonsspital Graubünden nach Chur geflogen. Dort verstarb Mäder am Freitag um 11:30 Uhr.

«Wir waren maximal 2 Minuten nach dem Sturz am Unfallort», sagte Tour-Arzt Dr. Roland Kretsch, der an Ort und Stelle die erfolgreiche Wiederbelebung vornahm, gegenüber SRF. Sämtliche Verletzungen seien «in Kopfnähe» gewesen.

Video
«Verletzungen waren alle in Kopfnähe»
Aus Sport-Clip vom 16.06.2023.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 7 Sekunden.

Staatsanwaltschaft ermittelt

Box aufklappen Box zuklappen

Nach dem tödlichen Sturz von Gino Mäder auf der Abfahrt vom Albulapass am Donnerstag ermitteln nun die Staatsanwaltschaft und die Kantonspolizei Graubünden. Sie suchen ausserdem Zeugen, die den Unfall gesehen oder sogar gefilmt haben könnten.

Kein Abbruch der Tour

Ob die Tour de Suisse fortgesetzt wird, war am Freitagabend lange unklar. Erst kurz vor Mitternacht gaben die Organisatoren bekannt, dass die Fahrer am Samstag zum 7. Teilstück von Tübach nach Weinfelden antreten werden. Die Etappe wird plangemäss durchgeführt, mit einer Nuance: Die Zeitnehmung für die Gesamtwertung erfolgt 18,8 Kilometer vor dem Ziel, nach dem letzten Anstieg des Tages auf dem Ottenberg.

«Heute war der schlimmste Tag in meinem Leben. Aber morgen ist ein neuer Tag, und darum müssen wir uns als Organisation kümmern», lässt sich Generaldirektor Olivier Senn zitieren. Die Familie Mäders habe sich dafür ausgesprochen, dass das Rennen weitergeht.

«Nach Konsultation aller Beteiligter stehen wir geeinigt hinter dieser Entscheidung und werden versuchen, die letzten zwei Etappen in einem angemessenen Rahmen durchzuführen», so Senn. Mäders Team Bahrain Victorious hat allerdings angekündigt, sich aus der Tour zurückzuziehen. Am Samstag beginnt in Weinfelden mit einem Rundstreckenrennen am Abend auch die viertägige Tour de Suisse der Frauen.

Gedenkfahrt am Freitag

Die 6. Etappe war am Freitag offiziell abgesagt worden. Stattdessen absolvierte das Fahrerfeld in Erinnerung an Mäder eine Gedenkfahrt über die letzten gut 20 Kilometer der geplanten Route. Auf der Strecke und im Ziel, das Mäders Bahrain-Victorious-Kollegen in einer Reihe fahrend als Erste passierten, wurde der Tross mit einem warmem Applaus empfangen.

Video
Würdige Gedenkfahrt für Mäder nach Oberwil-Lieli
Aus Sport-Clip vom 16.06.2023.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 58 Sekunden.

2. Todesfall an der Tour de Suisse

Mäders Tod kommt auf den Tag genau 75 Jahre nach dem ersten und bislang einzigen Todesfall im Rahmen der Tour de Suisse. Am 16. Juni 1948 verstarb der Belgier Richard Depoorter auf der Etappe von Thun nach Altdorf nach einem Sturz in einem schlecht beleuchteten Tunnel in Wassen. Zunächst hiess es, der Belgier sei an den Folgen des Sturzes sofort verstorben. Bei späteren Autopsien in Belgien stellte sich jedoch heraus, dass ein belgisches Begleitfahrzeug den Sportler überfahren hatte. Der Tunnel bei Wassen heisst heute Depoorter-Tunnel.

Vor dem Start zur Königsetappe vom Donnerstag hatten die Fahrer in Fiesch dem Tod von Depoorter vor 75 Jahren mit einer Schweigeminute gedacht.

Video
Senn: «Sind der Überzeugung, dass der Albula ein sicherer Pass ist»
Aus Sport-Clip vom 16.06.2023.
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 40 Sekunden.

SRF zwei, sportlive, 15.6.23, 14:30 Uhr;

Meistgelesene Artikel