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Über seinen Wechsel zu Tudor Küng: «Von der Struktur her eines der besten Teams»

Ein schwieriger Sommer, die laufende Vuelta und der Wechsel zu Tudor auf die kommende Saison. Bei Radprofi Stefan Küng ist derzeit einiges los. Im Interview mit SRF Sport gab er Auskunft.

SRF Sport: Wie läuft es Ihnen an der Vuelta? Wie sind die Beine?

Stefan Küng: Vom Gefühl her bin ich nicht absolut in Topform. Ich hoffe, die Form steigt noch. Der Sommer ist anders verlaufen, als ich mir ihn ursprünglich vorgestellt habe. Nachdem wir entschieden haben, dass ich die Tour de France nicht fahre, habe ich mich auf einen Sommer zuhause gefreut. Dann bin ich aber gestürzt und meine Pläne, zum Beispiel auf den Säntis zu wandern, sind über den Haufen geworfen worden. Ich konnte zwei Wochen nicht Velofahren. Dann ist auch noch mein Sohn zur Welt gekommen, weshalb der Fokus zuletzt nicht voll auf dem Sport lag.

Ihr Jahr ist bislang durchzogen – gute Klassiker-Saison, aber dann böser Sturz bei Paris-Roubaix. Dann noch einmal ein Trainingsunfall vor der SM. Was hat das mit Ihnen gemacht?

Diese Saison habe ich schon etwas das Gefühl, dass der Wurm drin ist. Der Sturz bei Paris-Roubaix war unnötig und jeder Sturz im Training ist sowieso unnötig, da musst du ja nicht so viel riskieren. Aber damit musst du umgehen können, das gehört zum Sport. Sonst bin ich in den vergangenen Jahren immer recht gut davongekommen. Vielleicht gibt es einfach mal ein Jahr, in welchem es nicht läuft.

Lächelnder Radrennfahrer in blauem Trikot.
Legende: Trägt dieses Dress nur noch in diesem Jahr Stefan Küng. KEYSTONE/Gian Ehrenzeller

Zum ersten Mal seit 9 Jahren waren Sie nicht bei der Tour de France. Wie war das?

Als unser Sohn geboren wurde, war ich gerade wieder etwas mehr als eine Woche im Training. Das war dann eine schwierige Situation. Eigentlich wollte ich bei meiner Frau im Spital sein, andererseits auch unserem erstgeborenen Sohn gerecht werden. Und gleichzeitig wusste ich, dass ich eigentlich trainieren sollte. Egal was ich gemacht habe, ich hatte immer das Gefühl, dass ich am falschen Ort bin. Aber ich glaube, dass ich das Maximum aus dem Training herausgeholt habe.

Dann kann man Ihre Form auch nicht mit der Form vom letzten Jahr vergleichen?

Ich freue mich auf die 18. Etappe der Vuelta, das Zeitfahren in Valladolid. Ich hoffe natürlich schon, dass ich da um den Sieg mitfahren kann. Aber im letzten Jahr war es schon anders. Ich war in guter Form und fuhr auch immer wieder in die Top 10. Das habe ich natürlich noch im Kopf. In diesem Jahr ist das anders, da muss man schon realistisch bleiben.

Die Vuelta dient Ihnen deshalb vor allem als Vorbereitung auf die WM in Ruanda?

Das Ziel bleibt hier natürlich ein Tagessieg. Aber die Vuelta ist in meiner Situation aktuell die beste Vorbereitung für die WM.

Sie werden auf die kommende Saison zum Schweizer Team Tudor wechseln. Was waren Ihre Überlegungen dabei?

Ich war schon sehr lange, seit sieben Jahren bei Groupama-FDJ. Aber ich wusste schon länger, dass ich für neue Inputs und ein neues Umfeld noch einmal das Team wechseln möchte. Was mich an Tudor reizt, ist, dass die Basis mit dem Staff und der Umgebung stimmt. Von der Struktur her ist Tudor sicher eines der besten Teams. Es ist ein junges Team, das auf dem Aufwärtstrend ist. Das gibt ganz spezielle Dynamiken, in welchen ich mich sicher noch verbessern kann.

Dass es ein Schweizer Team ist, spielte also keine Rolle?

Es war kein primärer Faktor, aber letztlich einfach noch ein Zusatzpunkt. Tudor hatte meine Kriterien von allen Teams am besten erfüllt. Aber natürlich hatte auch der Fakt, dass es ein Schweizer Team ist, einen positiven Einfluss auf meine Entscheidung.

Radio SRF 3, Abendbulletin, 26.08.2025, 17:31 Uhr ; 

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