Nach vier Jahren beim Team UAE Emirates läuft Marc Hirschis Vertrag am Ende der Saison aus. Dass seit Wochen Gerüchte über einen Wechsel herumgereicht werden, kann daher nicht überraschen – und auch nicht, dass das Schweizer Team Tudor eine valable Option für den Berner sein könnte.
Es geht darum, was man für Perspektiven anbieten kann.
Chef des Teams, das seit 2023 Profi-Status beim internationalen Radsportverband UCI geniesst, ist Fabian Cancellara. Der zweifache Olympiasieger kennt Hirschi bestens, betreut er ihn doch seit Jahren als Manager.
«Wir erstellen ein Profil und schauen, was für Möglichkeiten es gibt. Es geht darum, was man für Perspektiven anbieten kann. Ob das nun Marc oder andere Athleten sind, die in Frage kommen könnten», sagt Cancellara im SRF-Interview unverbindlich.
Guter Ruf in der Szene
Eine ziemlich grosse Hypothek bei Verhandlungen ist für Tudor im Moment noch, dass der Status als World-Tour-Team fehlt. Am Giro d'Italia ist man dieses Jahr zwar auf Einladung dabei, doch Garantien, grössere Rundfahrten und Klassiker bestreiten zu können, gibt es nicht. Manch Fahrer von einem gewissen Kaliber überlegt sich eine Unterschrift deshalb zweimal.
Cancellara weiss dennoch einige Argumente auf seiner Seite. So plane man mit den Fahrern langfristig und versuche, etwas Nachhaltiges aufzubauen. In der Szene finde dies durchaus Anerkennung: «Wenn Wout van Aert sagt, dass Tudor spannend sein könnte, falls er dereinst ein neues Team sucht, dann ist das für uns ein grosses Kompliment», so der 43-Jährige.
Hirschi gibt sich bedeckt
Gemäss UCI-Richtlinien dürfen Vertragsverhandlungen mit Fahrern für die kommende Saison erst ab August geführt werden. Vorsondierungen und Gespräche finden aber natürlich trotzdem schon statt.
Hirschi lässt sich momentan noch alle Optionen offen, wie er im Interview vor Lüttich-Bastogne-Lüttich sagte: «Ich bin mit mehreren Teams in Kontakt und versuche, zum richtigen Zeitpunkt eine Entscheidung zu fällen.» Auch eine Verlängerung beim Team UAE Emirates sei weiter möglich. «Wir sind am Reden und pflegen einen guten Austausch.»