Um Zentimeter hatte Jasper Philipsen seine «Velo-Nase» im Schlusssprint des Feldes vorn. Der Belgier ballte beide Fäuste und jubelte, was das Zeug hielt. Dumm nur, dass 8 Sekunden vor ihm (und auf der langen Zielgeraden eigentlich gut ersichtlich) bereits Wout van Aert die 4. Etappe der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt gewonnen hatte.
Philipsens Jubel dürfte beim Ausfahren rasch abgeklungen sein, als er den von Kameras umringten und gelb leuchtenden Van Aert im Ziel erblickte. Fälschlicherweise jubeln, das kennt der derzeitige Tour-Leader Van Aert gut. Auf der 3. Etappe der Dauphiné-Rundfahrt in diesem Jahr riss der Belgier in einem dramatischen Schlusssprint die Arme zu früh hoch und wurde von David Gaudu noch abgefangen.
Bettiol jubelt gar mit Teamkollegen
Ein ähnliches Malheur unterlief nur wenige Tage später an der Tour de Suisse Alberto Bettiol. Der Italiener jubelte auf der 2. Etappe ebenfalls im Ziel und liess sich von seinen EF-Teamkollegen gar noch zum Tagessieg gratulieren. Erst später wurde ihm bewusst, dass Andreas Leknessund (NOR) die Ziellinie 38 Sekunden früher überquert hatte.
Im Anschluss hatte Van Aert auf Twitter in Richtung Bettiol gezündet und diesem mit einem Augenzwinkern die symbolische «Fackel» weitergereicht. Nach dem Fauxpas von Philipsen am Dienstag an der Tour de France war es nun an Bettiol, die Fackel weiterzugeben. Philipsen nahm es mit Humor und twitterete ein Jubel-Bild von sich mit den Worten: «Wie ihr sehen könnt, kann ich mich auch über einen 2. Platz sehr freuen.»