Am 4. Juni 1995 konnte Tony Rominger seinem Palmarès einen weiteren grossen Sieg hinzufügen: Der Zuger gewann als erster Schweizer seit 41 Jahren und Carlo Clerici den Giro d'Italia.
In den Jahren zuvor hatte Rominger der Italien-Rundfahrt den Rücken gekehrt. Stattdessen konzentrierte er sich auf die Vuelta, die er 3 Mal in Serie gewann (1992-1994), und die Tour de France, wo ihm ein Gesamtsieg in 7 Anläufen allerdings verwehrt blieb.
Rominger fast nur in rosa
1995 setzte Rominger voll auf den Giro – und die Priorisierung zahlte sich aus. Bereits nach dem Sieg im Einzelzeitfahren am 2. Tag durfte sich der 4-fache Schweizer Sportler des Jahres in die «Maglia Rosa» einkleiden lassen. Neben dem Tagessieg auf der 4. Etappe entschied der heute 59-Jährige auch die beiden weiteren Zeitfahren für sich.
Bis zur Ankunft in Mailand gab Rominger das Leadertrikot nicht mehr her. Die Gesamtwertung gewann er schliesslich mit mehr als 4 Minuten Vorsprung. Gegenüber der Basler Zeitung sagte er 2018, der Giro vor 25 Jahren sei jenes Rennen gewesen, an dem er am meisten gelitten habe.
Letztes grosses Highlight
Der Giro-Sieg 1995 sollte Romingers letzter Triumph an einer grossen Rundfahrt sein. Im Folgejahr beendete er die Vuelta als Dritter auf dem Podest und holte an der Heim-WM in Lugano Zeitfahr-Bronze. Ein Jahr später beendete der Zuger, dessen letzte Tour-Teilnahme wegen eines Sturzes bereits nach der 3. Etappe zu Ende gewesen war, seine Karriere.